Donnerstag, 25. April 2024

Ortsratsversammlung 2024


Der Einladung des Ortsrats waren sehr viele Höhenrainer gefolgt, so dass noch zusätzliche Stühle und Tische in den Saal vom Gasthof Großhöhenrain gebracht werden mussten.

Ortsratssprecher Michael Hofstetter begrüßte alle Anwesenden und zeigte sich erfreut über den großen Andrang. Als Agenda stellte er vor:


Tagesordnung

  1. Nahwärmeversorgung
  2. Gemeindehaus
  3. Radweg Laus-Großhöhenrain
  4. ISEK
  5. Windrad
  6. Bebauungsplan Mayr-Anger
  7. Bioenergie
  8. Vereinskartell
  9. Neuer Mobilfunk-Standort

Nahwärmeversorgung

Stefan Schmid will eine Nahwärmeversorgung in Großhöhenrain verwirklichen und wird dabei von der Firma ENERPIPE aus Hilpoltstein unterstützt. 

Herr Andreas Haubner von der Firma ENERPIPE erläuterte die Vorteile einer Nahwärmeversorgung. Die geplante Heizzentrale wird mit Hackschnitzeln betrieben, und das Leitungsnetz wird je nach Anzahl der Abnehmer dimensioniert. In den Häusern bleiben alle Anlagen erhalten, nur die Heizung wird entfernt, und es wird ein Pufferspeicher von 800-1000 Litern installiert. Die Eigentumsgrenze ist nach dem Pufferspeicher, der im Eigentum der Nahwärme bleibt, was förderrelevant ist.

Es haben sich schon viele Interessenten gemeldet, wer noch interessiert ist, kann sich noch bei Stefan Schmid melden. Eine hohe Teilnehmerzahl ist wünschenswert, um das Projekt sinnvoll umzusetzen. Für den Anschluss gibt es auch einige Förderungen.

Gemeindehaus

Ortsratssprecher Michael Hofstetter informierte über die aktuelle Situation des Gemeindehauses in Großhöhenrain. Das drangebaute "Tessmannhaus" wurde ja erworben und es gab zwischendurch Diskussionen über die Nutzung für Vereine. Allerdings hat die Gemeinde einen großen Bedarf an Kindergartenplätzen. 

Daher wurde die Erweiterung des Kindergartens vom Gemeinderat beschlossen, mit Plänen für eine Kindergrippe im ersten Stock und Kinderhort für Hausaufgabenbetreuung der Grundschüler. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 8,7 Mio. €, und die Fertigstellung ist für 2027 geplant. 

Es wurden Fragen zum Bedarf und den betreuten Altersgruppen gestellt. 

Betreuung wird von der Kinderkrippe mit etwa einem Jahr, bis zur Hausaufgabenbetreuung der Grundschüler geboten. Ab August 2026 werden alle Erstklässler Anspruch auf ganztägige Betreuung haben, mit einer schrittweisen Erweiterung bis 2029 für alle Klassenstufen eins bis vier.

Der Lagerraum der Landjugend bleibt im Keller erhalten. Der Pfarrraum wird ebenfalls bestehen bleiben. Die Musikkapelle und der Chor können in ihrem derzeitigen Probenraum bleiben und werden auch den neuen, benachbarten Hausaufgabenraum nutzen. Die Cateringküche wird weiterhin genutzt. Es wird ein Personenaufzug für den Alt- und Neubau installiert. Eine barrierefreie Toilette wird im Erdgeschoss eingerichtet.

Radweg Laus-Großhöhenrain

Markus Stahuber vom Ortsrat berichtete über die Bemühungen zur Errichtung eines Radwegs von Großhöhenrain nach Laus. Die Gemeinde hat bereits Planungen angestellt und schnell reagiert. Theresa Bichl ergänzte, eine Machbarkeitsstudie läuft bereits beim Landratsamt, der Bau soll südlich der Landstraße erfolgen, wobei die Gemeinde Grundstücksverhandlungen führen wird. Der Bau wird finanziell gefördert, und bei erfolgreichen Grundstückskäufen kann zügig mit der Umsetzung begonnen werden. Der geplante Radweg wird eine Breite von 4,75 m ab der Teerkante haben.

ISEK

Hofstetter informierte weiter über das laufende Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) der Gemeinde. Er stellte einige Ziele vor und erklärte, Bürgerbeteiligung spiele eine wichtige Rolle. Dazu gab er Rückblicke auf vergangene Termine, bei denen der Ortsrat oft beteiligt war. Alle Informationen sind auf der Website der Gemeinde verfügbar. Die Zusammenarbeit mit Planungsbüros und das ISEK eröffnen mehr Möglichkeiten bei der Regierung. Maßnahmen für Höhenrain und Laus, wie die Neugestaltung der Ortsmitte und Radwegverbindungen, werden ebenfalls betrachtet.

Windrad

Florian Lechner berichtete über die geplante Errichtung der Windkraftanlage im Riedholz und betonte den enormen Aufwand und die zahlreichen Auflagen und Vorschriften. Sepp Forstner und ein ehrenamtlicher Rechtsanwalt leisten dabei beträchtliche Arbeit. 

Aktuell laufen einige Finanzierungs- und kaufmännischen Angelegenheiten. Der Bauplatz wurde vorbereitet und wird nach Abschluss der Arbeiten rückgebaut. Die Bauarbeiten beginnen mit dem Fundament im Mai und dem Betonturm Mitte Juni. Der Transport der Turmsegmente erfolgt ab Juli, wobei die oberen Segmente aus Stahl bestehen. Die Flügel und die Turbine werden Ende August bis September montiert, gefolgt vom Zusammenbau im Oktober und der Fertigstellung im Dezember. Eine Kabeltrasse von 3,5 km Länge nach Ast wird ab Juli parallel gegraben, und die Stromproduktion soll ab 2025 starten.

Auf Nachfrage zu den Geräuschen des Windrads erklärte Lechner, dass die nächste Wohnbebauung etwa 900 Meter entfernt sei und das Rauschen des Waldes lauter sei. 

Monika Stahuber äußerte Bedenken gegen das Projekt und betonte kontroverse politische Diskussionen darüber. Sie äußerte Sorgen bezüglich der Lautstärke, der Nähe zur Trinkwasserquelle, des Abriebs, der Gefährdung von Vögeln und Fledermäusen sowie potenzieller Gesundheitsrisiken wie Infraschall und Eisschlag im Winter. Sie machte sich auch Gedanken über die Verantwortlichkeit im Falle einer Insolvenz der Gesellschaft und die potenzielle Entwertung von Immobilien in der Nähe der Anlage.

Florian Lechner erwiderte, dass diese Diskussionen im Internet verfolgbar seien, jedoch sehe er das Windrad als eine der besten Möglichkeiten für Umwelt und Menschen zur Energieversorgung.

Bebauungsplan Mayr-Anger

Michael Hofstetter erklärte, die Idee sei dem Wohnbedarf für ortsansässige Bevölkerung nachzukommen, wobei er nicht verstehe, warum es dann teils freiverkäufliche Grundstücke gebe. 

Er stellte nochmal den gesamten Ablauf des Projekts vor und wies auf die prekäre, geologische Situation hin. Es stehe das Versprechen von Bürgermeister Zistl für eine Infoveranstaltung dazu, allerdings sei der Bebauungsplan aktuell gegessen.

Am 19.04. habe der Gemeinderat die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans beschlossen wegen Wegfalls des § 13b BauGB. Der Eigentümer des Grundstücks ist bereit, das neue Verfahren mitzugehen. 

Wenn der Bebauungsplan aufgestellt wird, kommt eine Info von der Gemeinde, dann werde man wieder eine Stellungnahme abgeben.

Bioenergie


Leonhard Moser berichtete über die laufende Erweiterung und den Ausbau seiner großen Biogasanlage außerhalb von Aschhofen. Um flexibel auf schwankenden Strom- und Wärmebedarf reagieren zu können, werden verschiedenste Möglichkeiten der Verwertung von Gülle und Gras verwirklicht.

Der erzeugte Strom reicht derzeit schon für die Versorgung aller privaten Haushalte der Gemeinde und wird nochmal mehr. Die erzeugte Wärme wird für das örtliche Wärmenetz in Aschhofen sowie für eine Trocknungsanlage genutzt. Speichermöglichkeiten für Wärme und Gas werden erweitert bzw. gebaut.

Durch die Vergärung von Gülle und Mist entsteht Biomethan, das als erneuerbarer Energieträger genutzt werden kann. Es wird entweder direkt vor Ort als Kraftstoff verwendet oder ins Erdgasnetz eingespeist. Das CO2 wird abgesondert und kann als Kohlensäure für die Getränkeindustrie genutzt werden.

Durch einen speziellen Prozess mit einem Vakuumverdampfer wird Ammoniak aus dem Gärsubstrat gewonnen und ASL-Dünger hergestellt. Durch diese regionale Düngemittelproduktion wird der Einsatz von importiertem Dünger reduziert.

Ein Teil des erzeugten Biomethans wird zu Bio-LNG (flüssiges Biomethan) verflüssigt. Bio-LNG kann als Kraftstoff für Fahrzeuge verwendet werden und trägt zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei. Damit entsteht eine der ersten Anlagen in Bayern, die Kraftstoff produziert.

Vereinskartell

Der Sprecher Stefan Messerer erklärte, die Sitzung zur Terminabsprache werde wieder im November stattfinden. Das Vereinshaus wird noch dauern, da das neue Feuerwehrhaus noch nicht in der mittelfristigen Finanzplanung der Gemeinde stehe.

Neuer Mobilfunk-Standort

Michael Hofstetter berichtete über die vielen Irrungen und Wirrungen, bis der jetzt stehende Gittermast zustande kam. Auch während der Bauphase gab es einige Komplikationen.

Nun fehlt die Stromversorgung, da die ursprünglich geplante Trasse nicht realisierbar ist. Die neue soll wohl bis Q2 2024 verwirklicht sein. Da das eine Anlage der Telefonica ist, kommt erstmal nur eine Antenne von Telefonica. Eine Anfrage von t-mobil soll aber wohl vorliegen.

Verabschiedung

Am Ende berichtete Hofstetter noch, dass der Gehweg der Dorfstraße Kleinhöhenrain nun endlich saniert wird und scheinbar werde dazu auch die Fahrbahn verbreitet.

Der Ortsratssprecher bedankte sich bei allen Besuchern und beschloss die Sitzung um 22:30 Uhr.


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