Über einhundert Gemeindebürger waren der Einladung des Bürgermeisters
gefolgt und zur diesjährigen Bürgerversammlung im KUS erschienen.
Bericht des Bürgermeisters
Wie üblich begann
die Veranstaltung mit dem Bericht des Bürgermeisters. Mit einer Präsentation erläuterte
er den Zustand der Gemeinde sowie aktuelle Projekte.
Er stellte kurz die Einwohnerentwicklung und die Altersstruktur
vor und gab Informationen zum Mitarbeiterstand der Gemeinde. Da die
Präsentation des Bürgermeisters üblicherweise in wenigen Tagen auf der Homepage
der Gemeinde stehen wird, nur kurz ein Überblick zu den Themen.
Diese erstreckten sich vom Dorfplatz über den
gemeindlichen Straßenbau, dem Hochwasserschutz bis zur Umgehungsstraße und dem
Polder Feldolling.
Dorfplatz und Bücherreierweiterung
Zwischendurch stellte der Kämmerer Johannes Lang wichtige
Haushaltszahlen vor. Der Gesamthaushalt belaufe sich auf 37,6 Millionen €, die
Steuerentwicklung sei positiv und die Pro-Kopf-Verschuldung im Landesvergleich
sehr niedrig.
Kämmerer Lang erläutert einige Haushaltszahlen
Am Ende schloss Bürgermeister Schaberl, die Gemeinde stehe
gut da, es sei gut gearbeitet worden.
Umgehungsstraße
In der anschließenden Diskussion meldete sich als erster ein
Gegner der Umgehungsstraße. Er erklärte, es bestünde kein Bedarf und die Straße
sei sehr teuer. Man müsse den Durchgangsverkehr verdrängen und auf die A 8 verlagern.
Die Bahn müsse einen höheren Takt fahren und zweigleisig ausgebaut werden. Dazu
solle man Fahrgemeinschaften fördern und die Radwege ausbauen.
Bürgermeister Schaberl antwortete: „Ja, wir haben Verkehrsprobleme.“
Es schlügen zwei Herzen in seiner Brust. Ein Ausbau der S7 über Aying hinaus
werde verweigert. Es sei alles schwierig.
Darauf kam die Frage, ob die Gemeinde bis Jahresende Trassen-Vorschläge
- wie vom Straßenbauamt gefordert - erarbeiten würde.
Der Bürgermeister meinte, der Termin vom Straßenbauamt sei
nicht so fix, da könne man auch später Vorschläge machen. Jetzt sei man erstmal
auf der Suche nach einem Büro für ein Gesamtverkehrskonzept. Das sei aber sehr
schwierig, man habe bisher noch kein Büro dafür gefunden.
Tempo 30 Vagen
Danach folgte eine Diskussion über Tempo 30 ihn Vagen. Der
Gemeinderat hatte ja trotz einer Befragung generelles Tempo 30 für Vagen abgelehnt.
Dies wurde von einigen Besuchern gerügt.
Bürgermeister Schaberl erklärte, das habe der Gemeinderat
nun mal beschlossen. Es komme aber nun eine Querungshilfe am Ortseingang und
überhaupt müsse eine Befragung der Bürger transparent und neutral durchgeführt
werden.
Radschnellweg
Als weiteres wurde der Radschnellweg der SUR-Gemeinden angesprochen.
Geschäftsführerin Frau Bertozzi erläuterte, es solle ein Radweg von
Feldkirchen bis Stephanskirchen gebaut werden mit möglichst wenig Querungen von
Straßen. Fünf von sechs Gemeinden hätten schon zugestimmt. Nun werde eine Planungsvereinbarung
erstellt.
Klimaschutz und E-Mobilität
Dann wurde über das Thema Klimaschutz und E Mobilität
gesprochen. Eine Forderung war, mehr Ladesäulen im Gemeindegebiet aufzustellen.
Bürgermeister Schaberl erklärte vehement, das sei nicht Aufgabe
der Gemeinde.
Bürgermeister Schaberl erläuterte viele Themen
Abwärme Neenah Gessner
Dann sagte ein Bürger, er habe gehört, man könne Abwärme der Firma Neenah Gessner für Nahwärmeversorgung verwenden. Würde da was unternommen?
Bürgermeister Schaberl erklärte, das sei schwierig, man
müsse da schaun.
Darauf schaltete sich Holger Baumgartner, Werksleiter bei
Neenah Gessner, ein. Er erklärte, man sei schon länger an dem Thema dran. Bei
einem Umbau im Werk habe man schon Anschlussmöglichkeiten für ein Nahwärmenetz geschaffen.
Es gäbe nun aber viele Fragen zu klären. Es müssten möglichst viele Haushalte
und Firmen in der Nähe gefunden werden, die sich anschließen. Die Gemeinde
würde das Wärmenetz betreiben und von Neenah Gessner die Wärme abnehmen.
Es müsse vor allem eine Lösung für Ausfallzeiten gefunden
werden. Es könne nämlich eventuell vorkommen, dass einzelne Tage die Produktion
still stehe, dann gäbe es keine Wärme. Neenah Gessner könne also keine
100%-Garantie für die Wärmeversorgung geben.
Die Probleme und Fragen würden im Moment geklärt, Lösungen
gesucht und ein Vertragswerk mit der Gemeinde ausgearbeitet.
Kulturherbst
Dann sprach Holger Baumgartner noch den Kulturherbst an. Es
habe nach der Gemeinderatssitzung am 22.10.2019 (TOP 7) einige Irritationen gegeben. Der
Kulturherbst müsse professionell organisiert werden mit namhaften Künstlern.
Das könnten Vereine nicht stemmen, die hätten andere gute und wichtige
Veranstaltungen.
Neenah Gessner sei ein großer Sponsor der Veranstaltung und er
fände es schade und ein Armutszeugnis für die Gemeinde, wenn die
Veranstaltungsreihe beendet würde.
Es sei in der Gemeinderatssitzung so rübergekommen, als habe
es Probleme bei der Abrechnung gegeben. Das sei nicht der Fall. Bei Ihnen seien
11 Mal die Rechnungen bei der Prüfung in Amerika durchgegangen. Der Organisator Herr Pimpl sei auch bereit, alle Fragen zu
beantworten.
Zum Schluss forderte Baumgartner mehr Mut zur Vielfalt.
Weitere Themen
Dann kam von einem Teilnehmer noch Kritik an der geplanten Bürgerwacht.
Bürgermeister Schaberl erläuterte, die Sicherheitswacht
solle das Sicherheitsgefühl für die Bürger steigern. Die Helfer würden von der Polizei
ausgebildet und hätten keine weitergehenden Befugnisse. Bedarf bestünde bei den
Spielplätzen und am Sportgelände, wo immer wieder hohe Schäden durch
Vandalismus entstünden.
Eine Besucherin plädierte dafür, an der Staatsstraße beim Vitalis-Haus
einen Hinweis auf das Altenheim anzubringen. Die alten Leute hätten große
Probleme beim Überqueren der Straße.
Dann wurde nach neuen Wohnkonzepten und bezahlbaren Wohnraum
gefragt. Der Bürgermeister meinte: „Ja, da müssen wir umdenken und in uns gehen.“
Es gäbe Ideen, die müsse man miteinander angehen.
Dann kam die Kritik, durch Nachverdichtung würden die
Grundstückspreise nach oben getrieben. Die Gemeinde solle die Preise niedrig
halten und Tiefgaragen für Wohnhäuser planen.
Bürgermeister Schaberl verwies auf die EU, welche das
Einheimischenprogramm stark eingeschränkt habe. Hinsichtlich Parkplätze wies
er auf die Stellplatzverordnung der Gemeinde hin, welche zwei Stellplätze je Wohnung verlange.
Danach verteidigte er die Nachverdichtung, da diese mehr Wohnraum auf weniger
Fläche schaffe.
Am Ende bedankte sich Bürgermeister Schaberl für das
zahlreiche Erscheinen und beschloss die Veranstaltung um 21:00 Uhr.
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