Ortsratssprecher Michael Hofstetter hatte wieder alle wichtigen Themen für unseren Ortsteil zusammengestellt und dazu Fragen aus der Bevölkerung gesammelt. Wie immer ein umfangreiches Programm, aber die wieder große Besucherzahl zeigt, dass er mit seinem Konzept seit Jahren richtig liegt.
Auch von der Kommune wird das Engagement der Ortsräte geschätzt, was man an der Anwesenheit von Bürgermeister Johannes Zistl und des neuen Bauamtsleiters Dominik Zacher sehen konnte.
Wegen der Informationsfülle und der ausführlichen Diskussionen möchte ich den Bericht zweiteilen. Zuerst einen zusammengefassten Überblick über die Versammlung und die Themen und danach eine ausführlichere Version.
Ortsratsversammlung Höhenrain am 27. März 2025
Am 27. März 2025 fand im Gasthofs Höhenrain unter großer Bürgerbeteiligung eine lebhafte Ortsratsversammlung statt. Zahlreiche Besucher waren erschienen, um sich über die aktuellen Themen und Entwicklungen zu informieren.
Begrüßung und Vorstellung
Ortsrat Michael Hofstetter eröffnete die Sitzung mit einer herzlichen Begrüßung von Bürgermeister Johannes Zistl, den anwesenden Gemeinderäten und dem Bauamtsleiter Dominik Zacher. Besonders wurde der langjährige Ortsrat Werner Frach erwähnt, der sich wegen eines anstehenden Wegzugs im April entschuldigte - ein Abschied, für den Hofstetter seinen Dank für Frachs engagierte Arbeit aussprach.
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Ortsratssprecher Michael Hofstetter |
Tagesordnung und Hauptthemen
Die Sitzung begann mit einer kurzen Vorstellung des Ortsrats und der Erklärung seiner Funktion im Vergleich zu einer Bürgerversammlung. Danach standen mehrere zentrale Themen auf der Agenda:
1. Sanierung der Grundschule Großhöhenrain:
Die Schule wurde in der Zeitung wegen ihres schlechten Zustands erwähnt. Bürgermeister Zistl und Bauamtsleiter Zacher berichteten, dass zwar die Innenausstattung noch gut sei, jedoch die Fassade, Fenster und Sockel dringend saniert werden müssten. Es werden 255.000 € in den Haushalt gestellt, um die notwendigen Maßnahmen - inklusive Brandschutzverbesserungen im 1. Stock - noch dieses Jahr umzusetzen.
2. Sanierung der Dorfstraße in Kleinhöhenrain:
Die Baustelle, die nach der Winterpause wieder in Gang kommt, wurde intensiv diskutiert. Die Straßensanierung mit Hangsicherung wird voraussichtlich bis Ende Juni fertiggestellt, wobei die Kosten inklusive Nachträgen inzwischen etwa 1 Mio. € betragen. Zudem wurden Fragen zur Höhe des Bordsteins und zur Beleuchtung gestellt, auf die Zacher kurzfristig Rückmeldung geben will.
3. Nahwärmeversorgung im Bereich Großhöhenrain und Gewerbegebiet:
Obwohl die Nahwärmeversorgung kein direktes Gemeindevorhaben ist, wurde mit Bürgermeister und Bauamtsleiter über die Herausforderungen gesprochen - etwa hinsichtlich wasserrechtlicher Genehmigungen und technischer Umsetzungen. Es wurden auch Fragen der Bürger zu möglichen Anschlusszahlen und Kosten beantwortet.
4. Kinderhaus und Waldkindergarten:
Aufgrund der hohen Kinderzahl in Höhenrain stand auch das Thema des Kindergartens auf der Agenda. Neben der Fortführung des Waldkindergartens, dessen Pachtvertrag bald ausläuft, wurde über die Sicherheit der Kinder bei der Begehung der schmalen, steilen Gmeinwieser Straße diskutiert. Zudem wurde über die Pläne für den Ausbau des bestehenden Gemeindehauses zu einem neuen Kinderhaus gesprochen, wobei in der nächsten Gemeinderatssitzung weitere Details zu Kosten (ca. 7,5 Mio. €) und Zeitrahmen erläutert werden sollen.
5. Geh- und Radwege:
Radwegverbindungen und Wald- und Feldwege wurde ebenfalls thematisiert. Es gab zahlreiche Hinweise von Bürgern, etwa zur Wiederherstellung des Bierweiherwegs oder zum Zustand vom Kreuzweg von Kirchdorf nach Kleinhöhenrain. Fragen zur Beleuchtung und zur Verkehrssicherung wurden ebenfalls aufgegriffen.
6. Baugebiet Mayr-Anger:
Ein weiteres kontrovers diskutiertes Thema war das Baugebiet Mayr-Anger. Hier wurden Aspekte wie Hangsicherung, Erschließung, Wasserrechte und die geplante Nutzung besprochen. Bürgermeister und Bauamtsleiter betonten, dass alle wasserrechtlichen Fragen und die Kapazität der Kläranlage noch abschließend geklärt werden müssen, bevor es zu einer endgültigen Planung kommt.
7. Mobilfunkmast und weitere Infrastruktur:
Kurz kam noch der Stand des Mobilfunkmastes zur Sprache, dessen Inbetriebnahme voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 erfolgen soll.
8. Bürgerfragen und Vereinskartell:
Zum Abschluss der Sitzung wurden diverse Fragen aus der Bevölkerung beantwortet - von Themen rund um das Windrad, über öffentliche Wege bis hin zu spezifischen Anliegen der Ortsvereine bezüglich Turnhalle und Lagerflächen. Insbesondere der Austausch mit den Vereinen wurde als wichtig erachtet, um gemeinsame Lösungen zu finden.
9. Zukunft des Ortsrats und Neuwahl 2026:
In einem abschließenden Ausblick ging es um die Zukunft des Ortsrats. Es wurde betont, dass Engagement und Kooperation entscheidend sind, und Michael Hofstetter forderte interessierte Bürger auf, sich bei der nächsten Wahl zu bewerben. Dabei wurde klargestellt, dass der Ortsrat als wichtige beratende Instanz für den Ortsteil und als Schnittstelle zur Gemeindeverwaltung fungiert.
Fazit:
Die Ortsratsversammlung in Höhenrain war geprägt von intensiven Diskussionen, konstruktiven Rückmeldungen und einem regen Austausch zwischen Ortsrat, Verwaltung und Bürgern. Trotz der kontroversen Themen - von Schul- und Straßensanierungen über Nahwärmeversorgung bis hin zu Verkehr und kommunaler Infrastruktur - zeigte sich das gemeinsame Ziel, die Lebensqualität im Ortsteil kontinuierlich zu verbessern. Die Veranstaltung war ein gelungenes Beispiel für bürgernahe Kommunikation und direkte Beteiligung in der Gemeinde Feldkirchen-Westerham.
Ausführlicher Bericht
Begrüßung und Einführung
Ortsrat Michael Hofstetter eröffnete die Versammlung und begrüßte Bürgermeister Johannes Zistl, Bauamtsleiter Dominik Zacher sowie alle anwesenden Gemeinderäte. Er wies darauf hin, dass parallel zu dieser Sitzung auch eine Umweltausschusssitzung stattfand. Besonders erwähnt wurde der langjährige Ortsrat Werner Frach, der sich aufgrund eines anstehenden Wegzugs im April entschuldigte - Frach, der seit Gründung des Ortsrates mitgewirkt hat, wurde ausdrücklich für seine langjährige Arbeit gelobt. Dank wurde auch an die Herbergsleute ausgesprochen, die trotz beengter Verhältnisse eine herzliche Bewirtung gewährleisteten.
Zu Beginn wurde eine kurze Vorstellung des Ortsrats und seiner Funktion abgehalten. Hofstetter betonte dabei, dass es sich bei der heutigen Versammlung nicht um eine Bürgerversammlung handelt, sondern um ein Treffen des Ortsrates, der die Belange des Ortsteils bündelt und an die Gemeinde heranträgt.
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Bürgermeister Zistl |
Sanierung der Grundschule Großhöhenrain
Ein zentrales Thema der Versammlung war die Sanierung der Grundschule in Großhöhenrain, deren Zustand in einer der letzten Gemeinderatssitzungen und auch in der Presse kritisiert wurde. Bürgermeister Zistl teilte den Unmut darüber, dass das Schulgebäude so lange verfallen sei. Er berichtete, dass die Schule zwar innen noch gut ausgestattet sei, jedoch die Fassade, Fenster und der Sockel in einem schlechten Zustand sind.
Bauamtsleiter Dominik Zacher schilderte, dass im Zuge der aktuellen Feuerbeschau gravierende Mängel festgestellt wurden: Beispielsweise fehlt im 1. Stock ein Rettungsweg, weshalb Maßnahmen wie der Austausch von Fenstern in Türen und der Einbau eines Außentreppe-Durchbruchs an der Nordseite notwendig sind. Für die Sanierung werden 255.000 € in den Haushalt gestellt, und die Umsetzung soll in diesem Jahr erfolgen, wobei der Schulbetrieb ungestört weiterlaufen kann. Michael Hofstetter merkte an, dass dies ein wichtiger Schritt sei und der Fortschritt aufmerksam beobachtet wird.
Sanierung der Dorfstraße in Kleinhöhenrain
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Fortführung der Arbeiten an der Dorfstraße in Kleinhöhenrain. Diese Maßnahme, die nun nach der Winterpause weitergeht, soll nicht nur zur Sanierung, sondern auch zur Hangsicherung dienen.
Bauamtsleiter Zacher erklärte, dass die Straße am Ende um 0,5 Meter verbreitert wird und komplexe Herausforderungen wie Hangsicherung und Absturzsicherung zu bewältigen sind - nahezu ein Brückenbau. Die ursprünglichen Plan- und Kostenansätze in Höhe von ca. 600.000 € haben sich durch Nachträge auf etwa 1 Mio.€ erhöht. Geplant ist, dass die Straße bis Ende Juni fertiggestellt wird, wobei sie am 1. Mai befahrbar sein muss, um den Maibaumaufstellen und dem erwarteten Besucherandrang gerecht zu werden. Auf eine Frage, warum der Bordstein 15 cm hoch sei, verwies Zacher darauf, dass er sich dies noch mit dem Tiefbauer genauer anschauen müsse. Zudem wurde angesprochen, dass die Beleuchtung am Schäfererweg wegen gemeinsamer Stromleitungen während der Bauphase ausgeschaltet sei - eine Auftragserteilung für die Straßenlaternen an der Dorfstraße wurde bereits vom Bürgermeister veranlasst. Danach sollte die Beleuchtung am Schäfererweg ebenfalls wieder funktionieren.
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Bauamtsleiter Dominik Zacher |
Nahwärmeversorgung in Großhöhenrain und Gewerbegebiet
Die Nahwärmeversorgung war ebenfalls ein bedeutendes Thema. Hierbei ging es um die Versorgung im Bereich Großhöhenrain und um das neue Gewerbegebiets, wo das Heizhaus gebaut werden soll. Bürgermeister Zistl betonte, dass die Nahwärmeversorgung zwar kein direktes Gemeindevorhaben sei, aber von hoher Bedeutung für kommunale Liegenschaften.
Bauamtsleiter Zacher erläuterte, dass die weitere Planung vorerst durch wasserrechtliche Genehmigungen beim Landratsamt behindert wird. In ganz Höhenrain gäbe es Probleme mit dem Versickern von Regenwasser. Es wird aktuell daran gearbeitet, die nötigen Genehmigungen zu beschaffen, um das Projekt weiter voranzutreiben. Im Anschluss an die Diskussion erklärte Stefan Schmid, dessen Firma die Nahwärmeversorgung übernehmen wird, dass in Großhöhenrain etwa 45 und in Kleinhöhenrain 15 bis 25 Interessenten an einem Anschluss interessiert seien. Auch ein späterer Anschluss sei möglich, allerdings mit Zusatzkosten.
Einige Bürger fragten, ob es generelle Lösungen für Versickerungsprobleme auf eigenen Grundstücken geben werde - darauf verwies Zacher, dass solche Fragen rechtlich geregelt seien und der Bau neuer Regenkanäle durch die Gemeinde auf die Eigentümer umgelegt würde. Rechtlich muss immer auf eigenem Grund versickert werden.
Kinderhaus und Waldkindergarten
Im Zusammenhang mit den zahlreichen Kindern in Höhenrain wurde der Kindergartens und der Waldkindergarten thematisiert. Es gab mehrere Fragen zu Sicherheit und der Fortführung des Waldkindergartens. Dessen Pachtvertrag läuft bald aus, er wird aber weitergeführt. Bürgermeister Zistl berichtete, dass er und Angela Ackermann-Dietl, die Kindergartenchefin, bereits in Gesprächen seien. Die Sicherheit auf dem Weg vom Kindergarten zum Waldkindergarten, der über die enge, steile Gmeinwieser Straße führt, sei ein zentrales Anliegen, laut Kindergartenführung aber kein Problem.
Lösungsvorschläge wie ein Fußweg über Privatgrund, farbiger Asphalt (Kosten ca. 20.000 €), sowie Geschwindigkeitsbegrenzung oder ein Zebrastreifen wurden diskutiert. Letztere Lösungen werden durch das Landratsamt nicht genehmigt.
Zum Kinderhaus: Das bestehende Gemeindehaus in Großhöhenrain, das derzeit als Kindergarten, Turnhalle und Vereinsraum dient, soll in Zukunft zu einem Kinderhaus umgebaut werden, das auch Elemente wie Kindergrippe und Nachmittagsbetreuung umfasst. Es wurde berichtet, dass die Bauarbeiten (mit einem Kostenansatz von ca. 7,5 Mio.€) in diesem Jahr beginnen werden. Zwischendurch wird die Turnhalle vorübergehend gesperrt sein, weil der Boden erneuert werden muss.. Vereinsbelange, insbesondere der Probenraum der Blasmusik, wurden ebenfalls angesprochen - hier wurde betont, dass rechtzeitige Abstimmungen mit den Vereinen erfolgen sollen.
Geh- und Radwege
Das Thema der Geh- und Radwege sorgte für rege Diskussionen. Es wurden verschiedene Problemfelder angesprochen:
Der Bierweiherweg, der Teil des Bienenlehrpfads darstellt, wurde wiederholt beschädigt und müsste neu hergestellt werden. Der Kreuzweg von Kirchdorf nach Kleinhöhenrain ist auf Höhenrainer Seite in schlechtem Zustand. Die Gemeinde wird den Weg nochmal herrichten, obwohl dieser Privateigentum ist. Zusätzlich werde man sich um eine öffentliche Widmung kümmern. Bürgermeister Zistl erläuterte, damit werde die Verkehrssicherungspflicht und Räumungspflichten der Gemeinde zugeordnet. Allerdings müssten Wanderwege nicht geräumt werden.
Bürgerfragen zu Beleuchtung und spezifischen Mängeln wurden ebenfalls aufgegriffen, wobei versprochen wurde, Lösungen zu prüfen und gegebenenfalls umzusetzen.
Baugebiet Mayr-Anger
Das Baugebiet Mayr-Anger stand im Mittelpunkt einer kontroversen Diskussion. Michael Hofstetter berichtete über die fünfjährige Planungsgeschichte und bemängelte die häufig nicht öffentlichen Gemeinderatssitzungen zu dem Thema.
Es wurde über die Herausforderungen in der Erschließung des Baugebiets gesprochen, insbesondere im Zusammenhang mit Hangsicherung, teuren Erschließungsstraßen und ungelösten Wasserrechtsfragen. Bauamtsleiter Zacher betonte, dass das Gebiet aus verschiedenen Gründen nicht zu den besten Standorten gehöre. Die Notwendigkeit, die Wasserableitung und die Kapazität der Kläranlage zu überprüfen, wurde außerdem angesprochen. Ohne rechtliche Klärung der wasserrechtlichen Aspekte wird keine Genehmigung erteilt werden. Erst nach Klärung dieser Fragen könne man weitere Planungen prüfen.
Mobilfunkmast
Zum Mobilfunkmast wurde berichtet, dass das Bauvorhaben bereits seit einem Jahr abgeschlossen ist. Allerdings gab es noch Verzögerungen wegen einiger technischer Anschlüsse wie Strom, Zähler und Datenleitung. Es wurde prognostiziert, dass die Inbetriebnahme des Mastes im zweiten Quartal 2025 erfolgen wird.
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Mobilfunkmast und Windrad |
Bürgerfragen und Vereinskartell
Vom Vereinskartell kamen Fragen zu den Verhandlungen über das Grundstück für das neue Feuerwehrhaus und einen Lagerschuppen, der von den Vereinen genutzt werden soll. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass die Grundstücksverhandlungen nahezu abgeschlossen seien. Nach dem Neubau des Kinderhauses komme Lagerschuppen und Neubau des Feuerwehrhauses. Für den dann folgenden Umbau des alten Feuerwehrhauses durch die Vereine werde es von der Gemeinde einen Zuschuss von mindestens 300.000 € geben.
Zusätzlich kamen weitere Bürgerfragen zu öffentlichen Wegen und dem Bedarf an zusätzlichen Laternen an dunklen Fußwegen. Der Bürgermeister und die Verwaltung nahmen diese Hinweise auf und versprachen, Lösungen zu prüfen.
Zukunft des Ortsrats und Neuwahl 2026
Zum Abschluss der Versammlung stand die Zukunft des Ortsrats im Fokus. Es wurde darauf hingewiesen, dass im kommenden Jahr Wahlen anstehen und der Ortsrat künftig kleiner sein könnte, wenn sich nicht genügend engagierte Kandidaten finden. Gleichzeitig betonte Michael Hofstetter, dass der Ortsrat eine wichtige beratende Funktion für den gesamten Ortsteil hat und eng mit der Gemeindeverwaltung zusammenarbeitet. Er forderte interessierte Bürger auf, sich aktiv zu beteiligen und bei der nächsten Wahl für den Ortsrat zu kandidieren.
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