Mittwoch, 27. Dezember 2023

ISEK - Maßnahmenkonzept

ISEK Konzeptansätze

Im Tagesordnungspunkt "ISEK - Vorstellung des Maßnahmenkonzepts" wurden in der letzten Gemeinderatssitzung ISEK-Ergebnisse präsentiert.

ISEK "Konzeptansätze" war die Überschrift der ausführlichen Präsentation zu den ersten Ergebnissen unseres ISEK's. Die beteiligten Büros stellten auf vielen Landkarten ihre Analysen und die Konzepte aus den in der Klausurtagung in Seeon erarbeiteten Zielen vor.

Es wurden Landkarten gezeigt mit farblichen Markierungen zu Bestandserhebungen, nachfolgenden Untersuchungen bis hin zu Karten, wie Feldkirchen sich im Jahr 2040 präsentieren könnte. Nach Darstellungen zum gesamten Gemeindegebiet ging es um den Vertiefungsbereich Ortsmitte Feldkirchen. 

Gesamtes Gemeindegebiet

Ein Ziel von ISEK sei es, die dörflichen Strukturen zu erhalten. Alle Ortseingänge müssten erkennbar sein. Angestrebt würden dazu Ortseingrünungen als Abschluss der Ortschaften. Weitere Siedlungsentwicklung soll es durchaus geben, das Gewerbe solle nicht unendlich wachsen und am besten bleiben, wo es jetzt schon ist. Bei allen Ortsmitten sei aufenthaltsorientierte Entfaltung nötig.

Von der Landschaft her, habe man gute Ausstattung mit Grün. Ein Netzwerk von Grünkorridoren solle geschaffen werden, und damit Klimaresilienz erreicht werden. Die Energiequellen habe man ebenfalls erfasst und man wolle Richtung autarke Energieversorgung kommen.

Für die Verbindung der Ortsteile und die Einfahrt des Schwerverkehrs in die Aiblinger Straße sollen Verbesserungen angestrebt werden. Wege für den Radverkehr würden fehlen, etwa nach Kreuzstraße zur S-Bahn. In Wohngebieten solle Tempo 30 vorgeschrieben sein. Die Kreuzung Glonner- / Münchner Straße solle neu geregelt werden und bessere Park & Ride Möglichkeiten an den Bahnhöfen geschaffen werden.

Bestandsanalyse Ortsteil Feldkirchen

Konflikte oder Missstände seien die Staatsstraße und der starke Verkehr, wurde betont. Die positive Mitte sei dadurch strukturell getrennt. Es gebe, moderaten Leerstand und die Autohäuser im Westen seien eine Störung im Ortsbild. Der Bereich sei ja auch funktional sehr nahe an der Ortsmitte.

Weitere verkehrliche Mängel seien die fehlenden Tempo 30 Zonen in den Wohngebieten, die Münchner und die Westerhamer Straße, mangelhafte Radwege, die Kreuzung Glonner- zu Münchner Straße, fehlende Querungen über die Staatsstraße und fehlende Geschwindigkeitsbremsen an den Ortseingängen. Dazu seien die Verbindungen zu anderen Ortsteilen schlecht.

Feldkirchen 2040

Auf fiktiven Karten von Feldkirchen im Jahr 2040 wurden dann mögliche Anpassungen gezeigt. Die Staatsstraße war ohne Ampel mit vielen Querungshilfen dargestellt. Es würden auch Entwicklungsflächen für Wohnen und Gewerbe festgeschrieben. Man solle den Ortseingang mit historischer Allee wiederherstellen und den Verkehr verlangsamen. Vom Eingang zur Ortsmitte: je tiefer man in den Ort komme, solle sich die Gestaltung ändern bis hin zum Dorfzentrum. Man müsse Plätze schaffen, etwa an der alten Post. Der zentrale Kern solle sich vom Dorfplatz über die Salzstraße und in die Glonner Straße erstrecken. Man solle die Glonner Straße abhängen, zumachen, kein Durchgangsverkehr mehr. Der Zugang könne mit einem Kreisel an der Mündung des Pfarrer-Huber-Ring in die Münchner Straße erfolgen.

Der Parkplatz in der Dorfmitte sei Verschwendung eines "Herzstück-Grundstücks". Hierher gehöre Bebauung. Der Bereich der Autohäuser solle sich langfristig in Richtung Wohnen entwickeln. Die abgehängte Glonner Straße könne man verschmälern, den Bach aufmachen. Hier lasse sich Hochwasserschutz und Städtebau koppeln für eine gute Aufenthaltsqualität. Überhaupt solle man möglichst überall den Bach öffnen. Den Schwerlastverkehr könne man verringern mit einer Tonnagebeschränkung der Mangfall-Brücke. 

Man könne sich mit dem Konzept eventuell zur IBA "Räume der Mobilität" anmelden, dann wären die Lösungen leichter durchsetzbar.

Diskussion

Es folgte ein ausführlicher Meinungsaustausch zu den vielen angeschnittenen Themen.

Franz Bergmüller verwies darauf, es habe schon viele Analysen im Dorfzentrum gegeben. Das Ziel für den Ortskern sei immer schon eine Belebung gewesen. Geschäfte werden nur besucht, wenn Parkplätze direkt dort sind. Den Pendlerverkehr müsse man lösen und am Bahnhof Feldolling müsse man den Takt erhöhen. Die Kreuzung der Münchner mit der Glonner Straße sei nicht gefährlich, betonte Bergmüller. Ohne Ampelschaltung kommt man da nicht drüber. Beim Mainzel einen Kreisel zu bauen, gehe nicht. Warum könne man keine Verkehrsberuhigung wie in Peiß machen? (Dort gilt Tempo 30 in der Nacht) Es solle keine Millionenumbauten geben. Das habe man schon mal anders geplant.

Bürgermeister Zistl stellte klar, Pendlerparkplätze und eine Erhöhung der Bahn-Taktung seien berücksichtigt. Die Glonner Straße zu schließen und bei der Tankstelle einen Kreisel zu bauen sei eine Konzept-Idee. Man müsse natürlich Parkplätze schaffen zum Einkaufen und so, aber nicht direkt vor den Geschäften.

Christiane Noisternig meinte, die Abkopplung der Glonner Straße sei eine gute Idee. Damit rutsche die Ortsmitte nach Norden. 

Bürgermeister Zistl führte aus, Regierungsvertreter wären hinsichtlich der Glonner Straße erstaunt davon gewesen, Hochwasserschutz und Städtebau zu verbinden. Da sei sofort eine Doppelförderungs-Zusage gekommen.

Auf die Frage von Noisternig, was das mit der IBA Bauaustellung sei, antwortete Fr. Rube, die IBA sei im Aufbau. Man könne sich mit innovativen Mobilitätskonzepten bewerben, ein IBA-Projekt zu sein. Die innovative Idee bei unserer Bewerbung sei es, die Staatsstraße als verbindendes Element zu gestalten. 

In der weiteren Diskussion sprachen sich Heinz Oesterle und Vinzenz Schaberl für die Idee mit der Glonner Straße aus. Schaberl aber kritisierte, Bäcker und Metzger könnten ohne Parkplatz vor den Geschäften zusperren. 

Michael Günzel erklärte, die Abkopplung der Glonner Straße sei sehr gut. Im Innenraumbereich könnten auch Geschäfte ohne Parkplätze bestehen.

Bürgermeister Zistl meinte, das Parkplatzthema werde uns noch öfter beschäftigen. Es gelte aber bei Allem: "Ohne Mitwirkung der Eigentümer ist nichts möglich."

Bernhard Neumaier hielt einen zentralen Parkplatz schon für nötig. Er könne sich außerdem nicht vorstellen, wie man die Staatsstraße platzmäßig gestalten wolle. Der Verkehr bleibe ja bestehen.

Frau Ruge erläuterte, das sei eine Frage späterer Planung. Man müsse die Straße nicht in ihrer Länge gestalten, sondern von Hauswand zu Hauswand. Man brauche viele Querungen, der Verkehr müsse verlangsamt werden, dann verlagere er sich auf die Autobahn.

Weiteres Vorgehen

Am Ende erklärte Frau Ruge noch das weitere Vorgehen. Auf den Konzeptentwurf folge nun die Maßnahmenentwicklung. Danach werde es weitere Bürger- und Behördenbeteiligung geben. Nachfolgend werde das Sanierungsgebiet festgelegt, und damit wird's förderfähig. Teils könne es auch Förderungen für Eigentümer geben. Am Ende werde eine Sanierungssatzung aufgestellt.


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