Hier nun ein zusammenfassender Überblick über die Stellungnahmen der einzelen Gemeinderatsfraktionen zum Haushalt.
CSU
Fraktionssprecher Bernhard Neumeier
stellte am Beginn seiner Stellungnahme den verantwortungsvollen
Umgang fast aller Fraktionen mit den finanziellen Mitteln der
Gemeinde heraus. Trotz Wahlkampfes hätten sie Anträge einer
Fraktion, die über zwei Millionen weiterer Ausgaben in den nächsten
Jahren bedeutet hätten, abgelehnt.
Er lobte die gute finanzielle Lage der
Gemeinde, führte die laufenden und in Kürze startenden Projekte an
und erklärte, dass die CSU-Fraktion dem Haushaltsplan und dem
Investitionsprogramm zustimmt.
Probürger
Für die Probürger nützte Gemeinderat
Franz Bergmüller die Haushaltsdebatte für - ich möchte sagen - einen
fundamentaloppositionellen Rundumschlag. Man könnte bei vielen Punkten einhaken und einen eigenen Beitrag allein über die Probürger Stellungnahme verfassen. Hier daher nur wahllos ein paar Punkte rausgegriffen:
- Einerseits prangert Hr. Bergmüller die gestiegenen Personalkosten an, andererseits kommt hinsichtlich der Organisation der Verwaltung die Forderung: Grundsätzlich muss man unseres Erachtens auch prüfen, ob man nicht mehr im Haus machen kann und dafür Aufträge nicht nach außen gibt.
- 1,5 Millionen Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt drücken wohl kaum wie dargestellt einen "eingeschränkten Spielraum für Investitionen" aus - auch wenn das im Vergleich zum gegenübergestellten absoluten Höchststand der Zuführungen eine Abnahme ist.
- Dann ein Satz zwischen Trinkwasserversorgung und Mittelschule: Bei den Kindergartenkosten sollte die Staatsregierung die Gemeinden weiter entlasten. Dem kann man uneingeschränkt zustimmen. Aber was bedeutet das für unseren Haushalt?
- Auch weitere Punkte sind ebenfalls nicht im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde, wie die Umgehungsstraße Feldkirchen und die geforderte Zusammenarbeit / -legung unserer Mittelschule mit der Realschule Bruckmühl.
- Herr Bergmüller lobte zwar den niedrigen Schuldenstand, stellte aber heraus, dass das Ziel eine schuldenfreie Gemeinde sein müsse. Hinweis: Die Schulden wären über die Rücklagen sofort tilgbar, aber die Zinsen für die Rücklagen der Gemeinde bringen mehr ein, als die Kreditzinsen für die Darlehen kosten.
- Dann die wiederholte Forderung, den Kindergarten Westerham sinnvoll zu verwerten, also möglichst schnell zu verkaufen. Leider ist völlig unbekannt, wie lange der Kindergarten Westerham noch als Ausweichquartier benötigt wird. Wann ist die Fertigstellung des Kinderhauses Westerham? Wann endet der Neubau oder die Sanierung des Katholischen Kindergartens Feldkirchen?
Als Grund für die Ablehnung des
Haushalts erklärte Hr. Bergmüller unter anderem, dass der Kämmerer
speziell in der Finanzplanung ja nur
die Vorgaben der Mehrheitsbeschlüsse einarbeite.
Was soll er sonst tun? Der Gemeinderat ist ein demokratisches Gremium und
hat meist mit recht großen Mehrheiten die entsprechenden Entschlüsse gefasst!!?
Freie Wähler
Die freien Wähler stimmen mit
Bauchschmerzen dem Haushalts- und Investitionsplan zu, erklärte Sebastian
Höss. Zuerst lobte er ausführlich die Investitionen und die
anstehenden Projekte der nächsten Jahre. Außerdem stellte er einige
Projekte der näheren Vergangenheit heraus, auch das Kinderhaus Westerham und
das Rathaus. Dazu lobte er die gute finanzielle Lage der
Gemeinde und die gleich bleibenden Gebühren und Steuersätze.
Bauchschmerzen würden den Freien
Wählern vor allem die Kostensteigerungen bei Kinderhaus und Rathaus
bereiten, allerdings müsse auf die Funktionalität für Bürger und
Verwaltung bei so langfristigen Projekten geachtet werden.
SPD
Die SPD stimmte dem Haushalt zu. Heinz
Oesterle lobte am Anfang den wie in den letzten Jahren sehr soliden
Haushaltsplan und die gute finanzielle Lage. Die SPD habe von Anfang
an die Projekte Rathaus und Kinderhaus unterstützt und würde
entsprechend die anfallenden Kosten mittragen. Kritisch sähe er die
Planung für die Sanierung der Faganahalle mit 1 Million.
Wahrscheinlich würde der neue Gemeinderat sich bald mit einer
Komplettsanierung oder einem Neubau auseinandersetzen müssen.
Weiter übte Hr. Oesterle Kritik, dass
die umfangreichen Investitionen für die Verwaltung wohl nicht stemmbar
seien. Außerdem sähe er die wirtschaftliche Zukunft pessimistisch
und stehe damit großen Investitionen kritisch gegenüber.
Am Schluss bedankte er sich als
Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses noch ausdrücklich für
die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung.
Freie Wähler Feldolling
Josef Hupfauer lobte einige positive Aspekte
des Haushalts und stellte den Grundsatz heraus: „Spare in der Zeit,
dann hast du in der Not“.
Er äußerte einige Bedenken wegen der
hohen Investitionsausgaben und bemängelte eine fehlende
Schuldenfortschreibung im Plan. Insgesamt sei der Haushalt
zustimmungsfähig.
Im Investitionsplan kritisierte er die
hohen Kosten bei vielen Projekten, erklärte aber am Ende, dass die
Freien Wähler Feldolling auch dem Investitionsplan zustimmen.
Grüne
In seiner letzten Gemeinderatssitzung dürfe er nun seine Jungfernrede halten, begann Adi Tutsch, der in Vertretung für Ursula Borkenhagen die Stellungnahme der Grünen-Fraktion vortrug. Er lobte ebenfalls den guten Haushalt und viele der anstehenden Projekte vor
allem auch die Investitionen im Bildungs- und Kulturbereich. Am Ende
erklärte er die Zustimmung der Grünen zum Haushalt.
Freie Wähler Vagen
Michael Zistl bedankte sich für die Freien
Wähler Vagen bei Kämmerer und Verwaltung und stimmte ebenfalls zu.
Bürgermeister Schweiger
Am Ende stellte Bürgermeister
Schweiger noch einmal die vielen erfolgreichen vergangenen und
anstehenden Projekte heraus. Dazu betonte er, dass trotz hoher
Investitionen ohne Kreditaufnahme weiterhin Baumaßnahmen möglich
seien, die zum Wohle der Bürger unternommen würden.
In seinen weiteren Ausführungen wehrte
er sich unter anderem gegen die Kritik über steigende
Personalkosten. Der Personalstand sei vor allem wegen der Einrichtung der
Kinderkrippe gestiegen. Dazu läge Feldkirchen gegenüber
vergleichbaren Gemeinden hinsichtlich Personalstand und
Personalkosten im unteren Drittel. Im Weiteren stellte er den
niedrigen Schuldenstand, die sehr gute finanzielle Lage und die hohe
Leistungsfähigkeit der Gemeinde heraus.
Am Ende erklärte Bürgermeister
Schweiger: Wenn ein Kämmerer, der immer sehr vorsichtige
Prognosen abgäbe, am Ende des Haushalts freiwillig schreibe, dass
die Kassenlage der Gemeinde gut sei, dann sei das ein hohes
Prädikat nicht zuletzt auch für den Gemeinderat.
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