Viele Berichte standen wieder auf der Tagesordnung der letzten Sitzung des Jahres.
So gab es die Berichte der Referenten und Beauftragten, sowie des Rechnungsprüfungsausschusses. Dazu erfolgte die Feststellung der Jahresrechnungen 2023 und 2024.
1 Genehmigung der Niederschrift vom 25.11.2025
Die Niederschrift wurde einstimmig genehmigt.
2 Bekanntgabe von Beschlüssen aus nichtöffentlicher Sitzung nach Art. 52 Abs. 3 GO
Keine
3 Aktuelle Informationen aus dem Rathaus
Bürgermeister Johannes Zistl berichtete von sehr positiven Rückmeldungen zur Bürgerversammlung. Auch das aufgezeichnete Video wurde sehr gelobt.
Dazu wies der Bürgermeister darauf hin, keine Wahlwerbung im Gmoabriaf, da es Anfragen dazu gab. Einzige Ausnahme seien Berichte zu den Aufstellungsversammlungen, um die Bürger über die antretenden Listen zu informieren.
Zistl verkündete dann stolz, dass man für die IBA Metropolregion München als einer von 16 Projektvorschlägen aus über 100 berücksichtigt worden sei. Jetzt sei man Projektkandidat und man könne nun die Weiterentwicklung unseres Projekts mit IBA-Ressourcen voranbringen. Die Teilnahme wurde in der Sitzung vom 26.09.2024 TOP 2 beschlossen.
Eine weitere gute Nachricht ist die Auszeichnung der Westerhamer Trachtler und Stefan Kröll mit dem Kultursonderpreis des Landkreises für ihr Heimatspektakel beim Gaufest 2024.
Am Ende der Legislatur habe er nachschauen lassen, so der Bürgermeister weiter, Anzahl Beschlüsse aller Gremien in der aktuellen Legislatur: 2.658
Und eine letzte gute Nachricht war, dass unsere Mittelschule nun offiziell den Titel Erasmus plus Schule führen darf.
4 Vorstellung der Jahresberichte der Beauftragten und Referenten
Nun folgte wie immer in der letzten Sitzung des Jahres die Berichte der Beauftragten und Referenten.
Jugendbeauftragte
Den Bericht von Jugendbeauftragter Annette Thielmann-Schlarb verlas Bürgermeister Zistl. Sie nahm regelmäßig an Treffen mit dem Landratsamt, dem sozialen Netzwerk, der Schule, dem Jugendtreff und weiteren Akteuren teil. Besonders hervorgehoben wurde die erfolgreiche Jungbürgerversammlung im Februar 2025 sowie die Mitwirkung beim Ferienprogramm. Annette Thielmann-Schlarb wird in der nächsten Legislaturperiode für das Amt nicht mehr zur Verfügung stehen.
Energiereferentin
Energiereferentin Martina Weber präsentierte in einen umfassenden Überblick über die Energieentwicklung in der Gemeinde. Besonders hervorgehoben wurde, dass Feldkirchen-Westerham 2025 rund 61% seines Stromverbrauchs aus regionaler Erzeugung deckt, vor allem durch Biomasse und Photovoltaik. Seit 2020 wurden zahlreiche Projekte umgesetzt, z.B. Windkraft, PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden, Nahwärmeversorgung und Förderprogramme für Bürger. Insgesamt werden dadurch jährlich rund 23.800 Tonnen CO2 eingespart. Weitere große Projekte sind in Planung. Ergänzend wurden zahlreiche Maßnahmen zur strategischen Energieplanung, kommunalen Wärmeplanung und Öffentlichkeitsarbeit berichtet. Auch Martina Weber wird ihr Amt nicht weiter ausüben.
Familienbeauftragte
Für die nicht anwesende Familienbeauftragte Ines Lannig verlas ebenfalls Bürgermeister Johannes Zistl den Bericht. Im Jahr 2025 lag der Schwerpunkt auf der Koordination des gemeindlichen Babysitterdienstes, mit derzeit 15 aktiven Babysitterinnen und weiterhin bestehender Nachfrage seitens der Familien. Am 1. Februar fand der Baby- und Kleinkindempfang statt, die Planungen für die nächste Veranstaltung am 24. Januar 2026 im KuS laufen bereits. Ines Lannig kündigte an, ihr Amt zur nächsten Legislaturperiode nicht weiter auszuüben, und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit.
Feuerwehrreferent
Der Bericht des Feuerwehrreferent Georg Meixner wird aus gesundheitlichen Gründen im Januar erfolgen.
Umweltreferentin
Die Umweltreferentin Carolin Günzl berichtete über verschiedene Projekte und Herausforderungen des Jahres 2025. Sie sprach über die Krötenaktion in Unterlaus, bei der trotz 300 geretteter Tiere rund 800 verendeten. 2026 soll der Zaun erweitert und das Tempo nachts reduziert werden. Zudem informierte sie über Umweltbildung in Kitas und über Landschaftspflegeprojekte, wo Förderkürzungen drohen, die künftig mehr kommunales Engagement erfordern.
Seniorenbeauftragter
Im vom Bürgermeister verlesenen Bericht vom Seniorenbeauftragten Dr. Ernst Georg Nied berichtete dieser über die demografische Entwicklung und betonte die Wichtigkeit funktionierender medizinischer Versorgung, Mobilität und sozialer Teilhabe für ältere Menschen. Er lobte bestehende Unterstützungsstrukturen durch Ehrenamt, Vereine und das Soziale Netzwerk. Kritik äußerte er an der fehlenden überörtlichen Vernetzung. Aus persönlichen Gründen kündigte er an, sein Amt spätestens zur nächsten Gemeinderatsperiode abzugeben.
5 Vorstellung des Berichts des Jugendtreffs
Herr Vladimir Vulic vom Jugendtreff war krank, deshalb trug Bürgermeister Zistl dessen Bericht vor. Durchschnittlich besuchen 9-12 Jugendliche pro Nachmittag den Jugendtreff, rund 10 davon regelmäßig. Das Durchschnittsalter liegt bei ca. 16 Jahren. Die Arbeitsschwerpunkte sind Beziehungsarbeit, Beratung (auch zu Drogen, Familie, Ausbildung), Freizeitgestaltung, aufsuchende Jugendarbeit (v. a. in Unterlaus), enge Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Akteuren. An Projekten gab es 2025 z. B. gemeinsames Plätzchenbacken mit dem Seniorentreff, Pizzabacken, Musikangebote, Ferienprogramm und Gesprächsrunden. Weitere Angebote und Veranstaltungen sowie Ausbildung von Jugendleitern sind geplant.
Bürgermeister Johannes Zistl schloss, der Besuch werde immer weniger und die noch betreuten seien 18 Jahre und älter. Letztlich konkurriere bei den Jüngeren der Jugendtreff mit der Mittagsbetreuung der Schule. Auf Nachfrage erklärte der Bürgermeister, die Schule habe eigene von der Gemeinde bezahlte Jugendsozialarbeit.
In der nachfolgenden Diskussion wurde die Sinnhaftigkeit des Jugendtreffs zum Teil infrage gestellt, zum Teil wurde gefordert, das Konzept zu überdenken und zu reformieren.
6 Soziales Netzwerk Feldkirchen-Westerham e.V. - Jahresbericht und Bestimmung eines neuen/einer neuen erste/n Vorsitzende/n für die Amtsperiode 2026-2029
Erster Vorsitzender Erhard Passauer berichtete über die Aktivitäten des Vereins im Jahr 2025. Schwerpunkte waren die Integration der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe in das Soziale Netzwerk, was 2026 abgeschlossen sein soll. Dazu gab es Engagement in den Bereichen Familienbildung, Mobilität, Inklusion und Teilhabe: u. a. durch Beteiligung an Arbeitskreisen, Austausch mit Agenda 21, Teilnahme an Veranstaltungen des Landkreises zur Behindertenarbeit und Demenz. Weites waren Veranstaltungen und Projekte wie ein Gottesdienst für Demenzkranke, Vorträge zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, das NIKA-Projekt (Selbstbehauptung für Vorschulkinder), sowie die Begleitung von Förderanträgen und Spendenaktionen.
Laut Satzung des Vereins liegt die Bestimmung des neuen Vorstands beim Gemeinderat. Dieser bestimmte Erhard Passauer bis 2029 einstimmig zum Vorsitzenden.
10 Dorfstraße in Kleinhöhenrain; Asphaltdeckenkontrolle/Toleranzmessung innerhalb der Gewährleistung -Information der Ergebnisse
Nachdem Bernhard Neumaier in der Sitzung vom 28.10.2025 TOP 6 wegen der Qualität der Straße nachgefragt hatte, wurde die Normerfüllung der Straße geprüft. In der Asphaltdeckenkontrolle der Dorfstraße in Kleinhöhenrain wurden am 01.12.2025 elf Messpunkte überprüft. Dabei stellte sich heraus, dass neun Stellen keine messbare Abweichung aufwiesen und zwei innerhalb der zulässigen Toleranzgrenze von 7 mm lagen. Es wurden somit alle technischen Anforderungen erfüllt, ein Mangel liegt nicht vor. Der Gemeinderat nahm den Bericht einstimmig zur Kenntnis
7 Bericht des Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses über die Prüfung der Jahresrechnung 2023 und 2024
Bericht
Der Vorsitzende Anton Kammerloher berichtete ausführlich über die umfangreichen Prüfungen des Ausschusses. Der Bericht zum Haushaltsjahr 2023 und 2024 befasste sich mit zahlreichen Themen - von Mahnwesen und Haushaltsabweichungen bis zu großen Bauprojekten wie Feuerwehrhaus, Schulstraße und Oberwertach. Alle geprüften Maßnahmen wurden als gut dokumentiert und wirtschaftlich umgesetzt bewertet. Besonders hervorgehoben wurden die transparente Haushaltsführung und die kosteneffiziente Umsetzung größerer Maßnahmen wie der Dachsanierung des Feuerwehrhauses oder des Hochwasserschutzes. Auch bei freihändigen Vergaben wurde auf korrekte Verfahren und faire Auftragsverteilung geachtet. Die Ausschussmitglieder lobten die Zusammenarbeit mit der Verwaltung.
Diskussion
Heinz Oesterle fragte im Anschluss, es habe bei den Kostenentwicklungen starke Abweichungen nach unten teils bis zu 30% gegeben. Warum waren die Kostenschätzung so falsch.
Bürgermeister Zistl erläuterte, der Zeitpunkt der Kostenberechnung sei im Kriegsjahr 2022 gewesen. Man habe die Kostenberechnung gemacht und darauf eine Teuerung als Schätzung berechnet wegen der unsicheren Lage.
Danach gab es noch eine Diskussion wegen des Kiesaustausches beim Bankett einer Straße in Unterwertach, wo nach Ansicht von Georg Schnitzenbaumer guter Kies weggefahren und schlechter, lehmiger Kies gebracht wurde.
Ein schwierigeres Thema bei den Arbeiten war aber die Neuverlegung der Wasserleitungen von einigen Hausanschlüssen. Die Anlieger wurden nicht informiert, es wurde einfach gebaggert. Georg Schnitzenbaumer fragte deshalb, ob da Anschlussgebühren auf die betroffenen Hausbesitzer zukommen.
Bürgermeister Zistl erklärte, der Tausch der Wasserleitungen sei nötig gewesen. Er entschuldigte sich aber ausdrücklich für die mangelnde Information. Allerdings handle es sich um einen typischen Austausch 30 Jahre alte Leitungen. Auf Privatgrund müsse satzungsgemäß abgerechnet werden. Es gebe aber keine Abrechnung auf öffentlichen Grund oder für den Straßenbau.
8 Jahresrechnung 2023; Feststellung und Entlastung
Die Leiterin der Finanzverwaltung Frau Jennifer Ziegelmann stellte die Jahresrechnung 2023 vor. Der Verwaltungshaushalt belief sich auf 33,7 Mio. € und der Vermögenshaushalt auf 13 Mio. €, gesamt also 44,7 Mio. €, wobei 1,1 Mio. € den Rücklagen zugeführt werden konnten.
Die Feststellung der Jahresrechnung und die Entlastung des Bürgermeisters erfolgte einstimmig.
9 Jahresrechnung 2024; Feststellung und Entlastung
Die Leiterin der Finanzverwaltung Frau Jennifer Ziegelmann stellte die Jahresrechnung 2024 vor. Der Verwaltungshaushalt belief sich auf 35,4 Mio. € und der Vermögenshaushalt auf 11,5 Mio. €, gesamt also 46,9 Mio. €, wobei 117.000 € den Rücklagen zugeführt werden konnten.
Die Feststellung der Jahresrechnung und die Entlastung des Bürgermeisters erfolgte einstimmig.
11 Beschluss der Förderrichtlinie Klimaschutz 2026 - Vorberaten im UA
In der Sitzung wurde außerdem die überarbeitete Förderrichtlinie Klimaschutz 2026 einstimmig beschlossen.
Die Richtlinie war seit ihrer Einführung 2023 sehr erfolgreich. Um auf neue Entwicklungen zu reagieren, wurden einige Fördersätze angepasst und der Text an mehreren Stellen klarer formuliert.
- Regenwasserzisternen: von 200 €/m³ auf 250 €/m³ erhöht
- Dachbegrünung: extensiv von 125€ auf 150 €, intensiv von 200€ auf 225€
- Lastenpedelecs: Förderquote von 30% auf 40% erhöht
Weitere Änderungen betreffen z. B. eine präzisierte Definition des Antragsdatums, längere Fristen für Projektumsetzung (bis zu 6 Monate) und den Ausschluss der Kombination bestimmter Fördermaßnahmen.
Die Verwaltung rechnet durch die Änderungen nicht mit Mehrkosten. 2025 wurden rund 95.000 € ausgezahlt, bei einem Budget von 150.000 €. Für 2026 wird ein Haushaltsansatz von 100.000 € empfohlen, um die Richtlinie fortzuführen
Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Förderrichtlinie 2026 und den Haushaltsansatz von 100.000 €.

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