Wohnheim in Höhenkirchen-Siegertsbrunn (Foto: Zukunft trotz Handicap e.V.) |
In der Juli-Sitzung des Gemeinderats stellte sich der Verein „Zukunft trotz Handicap e.V.“ vor und präsentierte seine Pläne für ein inklusives Wohnheimprojekt in der Gemeinde. Der Verein aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn engagiert sich seit 2013 für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit kognitiver Einschränkung und betreibt bereits ein Wohnheim mit 27 Apartments, Qualifizierungsangebote und ein Inklusionscafé.
Das Konzept: Wohnen, Arbeiten, Teilhabe
Vereinsvorsitzende Andrea Hanisch stellte gemeinsam mit Rolf Gärtner das
Leitbild vor: Ziel sei ein Mehrgenerationenhaus mit rund 30 Apartments für
Menschen mit Handicap, kombiniert mit Tagesbetreuung, landwirtschaftlicher
Nutzung (Gemüse, Tiere) und Arbeitsmöglichkeiten im Ort. Auch Wohnungen für
Mitarbeitende sollen entstehen. Im Sinne der Inklusion soll das Projekt
möglichst ortsnah und gut angebunden sein – zentrale Lage und ÖPNV-Zugang sind
deshalb wichtige Kriterien.
Finanzierung und Struktur
Das Projekt soll durch ein gemeinnütziges Modell ermöglicht werden: Der Verein
gründet eine GmbH & Co. KG, in der Angehörige als Kommanditisten beteiligt
sind. Die Gebäude werden vom Verein errichtet, ein Sozialträger übernimmt
später den Betrieb. Das bisherige Modell in Höhenkirchen-Siegertsbrunn wird
bundesweit beachtet und als „Erfolgskonzept“ gewürdigt. Der Bau wird eltern-
und angehörigenfinanziert – so sollen bezahlbare Plätze entstehen.
Feldkirchen als Wunschstandort
Seit über einem Jahr ist der Verein in Feldkirchen-Westerham auf
Grundstückssuche – bisher ohne Erfolg. Bürgermeister Johannes Zistl bestätigte
die Gespräche und betonte, dass Bedarf und Anfragen nach solchen Wohnformen
regelmäßig an die Gemeinde herangetragen werden. Die Präsentation diene auch
dazu, das Projekt öffentlich im Gespräch zu halten. Gemeinderätin Christiane
Noisternig merkte an, dass man sich Erbpacht bei gemeindlichen Grundstücken
vorstellen könnte. Der Bürgermeister bat, Hinweise auf passende Grundstücke
direkt an ihn zu richten.
Fazit
Das Wohnprojekt „Zukunft trotz Handicap“ steht für moderne Inklusionsarbeit und
möchte mit einem durchdachten Konzept einen Ort schaffen, an dem Menschen mit
Behinderung so selbstständig wie möglich leben und arbeiten können. Die
Gemeinde signalisiert grundsätzliches Interesse – nun bleibt die Hoffnung, ein
geeignetes Grundstück zu finden.
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