Sonntag, 28. Mai 2023

UA-Sitzung 25.05.2023


In der Umweltausschusssitzung wurde das aktualisierte Gebäudesanierungskonzept und der Energiebericht 2022 vorgestellt. Dazu wurde u.a. auch ein interessantes Projekt behandelt, der Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur.

1 Genehmigung der Niederschrift vom 24.11.2022

Einstimmig, 10:0

2 Gebäudesanierungskonzept - Aktueller Stand, weiteres Vorgehen

Energiereferentin Martina Weber zeigte in einer Präsentation den aktuellen Stand und die Änderungen seit Mai 2021. Damals war ja in der Gemeinderatssitzung vom 18.05.2021 TOP 5 erstmals das Gebäudesanierungskonzept beschlossen worden - mit der Auflage immer wieder über den aktuellen Stand zu berichten.

Die Kommune besitzt aktuell 29 Gebäudekomplexe, 19 öffentliche und 10 Wohngebäude mit 64 Wohnungen. Vier Liegenschaften stehen unter Denkmalschutz, etwa 40.000 qm müssen beheizt werden.

Beim Wärmeverbrauch ist der größte Verbraucher die Grund- und Mittelschule, am teuersten beim Preis je kWh sind die alte Post (Gasheizung) und die anderen noch mit Gas und Öl beheizten Gebäude. Teuer auch das Feuerwehrhaus in Großhöhenrain mit  Elektroheizung.

Bei den Heizungen sind noch 41% Öl/Gas/Strom, da sei noch einiges zu tun, erklärte Frau Weber.

Der Sanierungsbedarf der Gebäude wurde wieder in Prioritäten eingeteilt. Prio 1 sind neun Gebäude, auch Kindergarten/Gemeindehaus Höhenrain und das Feuerwehrhaus Höhenrain. Für fünf der Gebäude wird schon die Sanierung geplant.

Martina Weber stellte auch noch kurz laufende Projekte vor und nannte als längerfristiges Ziel ausführliche digitale Akten für alle Gebäude anzulegen.

Bürgermeister Zistl bekräftigte, diese wichtigen Themen seien immer mehr zu beachten. Die Gemeinde habe eine Vorreiterrolle bei der Wärme-/Energiewende. Man wolle dranbleiben und sei  auf einem guten Weg. Am Ende bedankte er sich bei Energiereferentin Martina Weber und beim Klimamanager Nico Hirsemann für die aufwändige Arbeit.

3 Beschlussfassung: Nachhaltige Beschaffung von Pellets/Hackschnitzel

Bisher erfolgt die Beschaffung nach Bedarf durch den Bauhof. Nun sollen immer am Ende der Heizperiode die Läger aufgefüllt werden mit einer entsprechenden Ausschreibung. Bei den Angeboten sollen zertifizierte Pellets/Hackschnitzel bevorzugt werden, wenn sie nicht 35% teurer als das billigste nicht zertifizierte Angebot sind. Bei unterjährigen Engpässen würde dann immer noch der Bauhof bestellen. Der Bestellvorgang wird damit transparenter und klar geregelt.

Es gab einige Diskussionen hinsichtlich der Zertifizierung. Kein Problem dürften Hackschnitzel sein. Diese sind regional produziert und normalerweise über die Waldbauernvereinigung WBV zertifiziert. Bei Pellets muss man achtsamer sein, da diese oft aus dem Ausland kommen.

Am Ende wurde einstimmig mit 11:0 beschlossen, zukünftig die Bestellungen wie vorgestellt abzuwickeln. 

4 Vorstellung Energiebericht 2022

Erstmals wurde der Energiebericht mit den Wohngebäuden und erstmals ohne externe Hilfe durch den Energiemanager Nico Hirsemann erstellt. 

Hirsemann erläuterte, die Verbräuche zeigten überwiegend eine positive Entwicklung. Die gestiegenen Energiekosten hätten dadurch gut abgefangen werden können. Allerdings sei der Wasserverbrauch gestiegen vor allem bei den Feuerwehren. Man müsse die Bewässerung von Grünflächen in Zukunft genau betrachten.

Der Wasserverbrauch sei im zweiten Jahr in Folge gestiegen. Große CO² Einsparung habe man im Jahr 2022 erreicht. Der Ausstoß sei im Bereich Wärme um 14% gesunken.

Es folgten einige Diskussionen. Bernhard Neumaier konnte sich den gestiegenen Wasserverbrauch der Feuerwehren nicht erklären. Vermehrte Feuerwehrübungen könnten es nicht sein, da die Hydranten nicht über die Zähler laufen. In Großhöhenrain sei der Verbrauch von 6 qm auf über 100 qm gestiegen. Da dürften weder die 6 qm noch die 100 qm stimmen.

Nico Hirsemann erklärte, auf Nachfrage bei den Feuerwehren wurde auf die vermehrten Übungen wegen rechtlicher Vorschriften verwiesen. Grundsätzlich werde immer nachgefragt, wenn solche Ausreißer auftreten. Meist seien es dann Eingabefehler. Es sollen aber nun möglichst digitale Zähler kommen, auch um die Hausmeister zu entlasten. 

5 Ausbau öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur

In der Sitzung vom 28.04.2022 TOP 7 war das Energiepolitische Arbeitsprogramms im Rahmen des EEA (European Energy Award) beschlossen worden. Ein Punkt dabei ist es die öffentliche Ladeinfrastruktur voranzutreiben. Dazu wurden nun mit der ESB (Partner bei der Mangfalltal Energie) im Gemeindegebiet Standorte eruiert.

Energiemanager Nico Hirsemann berichtete, im Gemeindegebiet gebe es schon acht Ladesäulen. Bruckmühl habe schon zwei mit der ESB eingerichtet. Es habe eine Begutachtung öffentlicher Standorte in Gemeindebesitz gegeben. Auch die Ladesäule am Rathaus könne ersetzt werden, ohne die Förderung zu verlieren. 

Es gäbe nun sechs mögliche Standorte, u.a. beim Parkplatz am Haus Vitalis, am Kiwest, am KUS und in Großhöhenrain. Hirsemann weiter, es sei ein Glücksfall mit einem Externen so etwas zu machen, da sich dafür kaum jemand finde. Das Betreiben von Ladesäulen könne auch nicht Aufgabe der Verwaltung sein. 

Bürgermeister Johannes Zistl, betonte ebenfalls die große Chance, die sich da ergibt. Dazu berichtete er, dass das von Nico Hirsemann ausgearbeitete Konzept für die Mangfalltal Energie für die anderen Gemeinden übernommen werde.

Es gab dann einige Diskussionen über Vor- und Nachteile einzelner Standorte, letztlich wurde die Weiterverfolgung des Projekts einstimmig beschlossen.

6 Antrag Bündnis 90 Die Grünen vom 30.03.2023; Aufnahme von Eichen in Baumkataster (Frühlingsstraße)

Die Grünen hatten beantragt, sechs Eichen in der Frühlingsstraße in das gemeindliche Baumkataster aufzunehmen. Die Eichen wachsen am Feldkirchner Bach entlang, sind 80 bis 120 Jahre alt und in gutem Zustand.

Diese Eichen sollen ins Baumkataster aufgenommen werden

Die Gemeinde könne in Abstimmung mit den Eigentümern die Pflege und Verantwortung für die Bäume übernehmen und dann bei Beschnitt oder Fällungen Mitsprache haben. 

In der Diskussion sahen alle Räte das Vorhaben positiv, die Bäume zu Naturdenkmäler zu machen wurde dagegen kritisch gesehen. 

Es würden Verträge mit den Eigentümern gemacht, die auch für nachfolgende Eigentümer bindend sind. 

Die Übernahme der sechs Eichen ins Baumkataster und die Verhandlung von vertraglichen Regelungen mit den Eigentümer wurde einstimmig 11:0 beschlossen.

Schlusswort des Bürgermeisters

Am Ende der Sitzung betonte Bürgermeister Johannes Zistl, in der Verwaltung herrsche inzwischen ein wahnsinniges Verständnis für Energie- und Wärmesparen, auch im Handwerksbereich. Der Umweltschutzgedanke gewinne immer mehr an Bedeutung. Er sehe sich als Bürgermeister in diesen Fragen in der Pflicht.


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