Es standen wieder interessante Punkte auf der Tagesordnung. So stellte das staatliche Bauamt Rosenheim die Machbarkeitsstudie zur Ortsumgehung Feldkirchen vor.
Dazu wurde über alle Hochwasserschutzmaßnahmen seit 2004 berichtet.
1 Gedenken an Frau Gisela Lange und Herrn Klaus Samstl
Am Beginn der Sitzung verlas Bürgermeister Schaberl die Nachrufe von Gisela Lang und Klaus Samstl. Danach bat Hans Schaberl die Anwesenden sich zum Gedenken von den Sitzen zu erheben.
Klaus Samstl war aktiver Gemeinderat und wenige Stunden vor
der Sitzung beerdigt worden. Der Bürgermeister erklärte, der Nachrücker der Pro
Bürger Fraktion sei Josef Kammerloher. Das Leben müsse weitergehen, und die
schnelle heutige Nachfolge von Kammerloher sei nicht pietätlos, es gebe
entsprechende Gesetze und Richtlinien.
Zuerst wurde einstimmig die Änderung der Tagesordnung wegen
Dringlichkeit beschlossen.
2 Berufung, Vereidigung
Der Gemeinderat muss über die Nachfolge entscheiden und den
neuen Gemeinderat berufen.
Josef Kammerloher wurde vom Gemeinderat einstimmig zum
Nachfolger von Klaus Samstl bestimmt und danach vom Bürgermeister vereidigt.
3 Änderung Ausschussbesetzungen
Der Gemeinderat stimmte einstimmig dem Vorschlag der Pro
Bürger Fraktion zur Ausschussbesetzung zu. So sitzt Josef Kammerloher nun im Hauptausschuss, Umweltausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss.
4 Genehmigung der Niederschrift vom 24.05.2022
Das Protokoll wurde einstimmig genehmigt.
5 Bekanntgabe von Beschlüssen aus nichtöffentlicher Sitzung nach Art. 52 Abs. 3 GO
Keine.
6 Aktuelle Vorkommnisse
Der Bürgermeister verlas schnell einige Punkte wie Vorbereitung
der Ortseinsicht Mayranger und dem Standort der Windkraft, das laufende Straßenbauprogamm
und weitere akustisch schlecht verständliche Punkte.
7 Vorstellung der Voruntersuchung der OU Feldkirchen Staatliches Bauamt Rosenheim
Einführung
Dazu waren gekommen Herr Kreutz Abteilungsleiter Planung im
Landratsamt, Frau Fuhrmann von der Landschaftsplanung, dazu Herr Dorsch, der
die Raumwiderstandsanalyse erstellt hatte und Herr Seufert, der die Verkehrsuntersuchung
durchgeführt hatte.
Herr Kreutz erläuterte die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie. Alles soll in Kürze im Internet veröffentlicht werden. Auf der Seite des staatlichen Bauamts findet man das Projekt OrtsumgehungFeldkirchen.
Das Projekt ist in Dringlichkeitsstufe 1 eingestuft, wird also
durchgeführt, soweit und sobald der Gemeinderat zustimmt.
Am 11.07.2019 habe es ja eine Vorstellung des Projekts
gegeben, dann wurden Trassenvorschläge gesammelt und nun geprüft. Es seien 12
Varianten eingereicht worden, mehrere südlich, zwei nördlich, und zwei ortsferne
Varianten, die sehr teuer wären. So habe man schließlich drei Varianten
geprüft, Süd, Nord und die Tunnellösung durch die Ortsmitte.
Untersucht habe man Immissionen, Raumwiderstand, Kosten und
die verkehrlichen Auswirkungen.
Raumwiderstandsanalyse
Herr Dorsch von Dorsch International Consultants Group
erläuterte dann die Raumwiderstandsanalyse anhand vieler Karten.
Berücksichtigt habe man örtliche Daten, Biotope, verschiedene Schutzgüter, Mensch-, Kultur- und Sachgüter, siedlungsnahen Freiraum,
Denkmäler, Naturdenkmäler, Wanderwege, seltene Bodentypen,
Überschwemmungsflächen, Gehölzflächen etc.
Letztlich ist nach der Analyse nur eine Trasse im Bereich
der im Flächennutzungsplan vorgesehenen Flächen möglich, die „Eichbergtrasse“.
Verkehrsuntersuchung
Als Nächstes erläuterte Herr Seufert eingehend die aufwändige Erstellung des detaillierten Computermodells, mit dem aktuelle und zukünftige Verkehrsflüsse für die Verkehrsuntersuchung simuliert wurden. Grundlage sei das Landesverkehrsmodell Bayern, das mit Daten aus aufwändigen Dauerverkehrszählungen, Knotenpunktzählungen und Bluetooth Zählung zur Routenfeststellung ergänzt worden sei.
40-45% sei Durchgangsverkehr, der sich verringern lasse, in der Aiblinger Straße 20%. Danach stellte Herr Seufert die Auswirkungen der verschiedenen Varianten vor.
Die beste verkehrliche Entlastung bietet letztlich die Südroute.
Danach folgten einige Diskussionen über den Verkehr der Zukunft. Interessantes Detail am Rande von Herrn Kreutz, bei Staatsstraßen habe man durchschnittlich 4.000 Fahrzeuge am Tag, bei Bundesstraßen 10.000. Im Ortskern von Feldkirchen sind es 15.000.
Kosten
Die Kosten der verschiedenen Varianten erläuterte dann wieder Herr
Kreutz. Die Südumfahrung sei realisierbar, mit Tunnel und mehreren denkbaren Straßenführungen. Kosten: 55 Mio. Euro.
Die Nordumgehung koste nur 36,5 Mio. (kein Tunnel), ist aber von den Raumwiderstände nicht möglich. Zu viel Naturvernichtung.
Der Tunnel sei mit 222 Mio. Euro bei einer Länge von 2,03 km nicht bauwürdig und bringe auch geringere Verkehrsentlastungen.
Herr Kreutz schloss, die Südumfahrung sei machbar und
sinnvoll. Nun brauche er ein Votum von der Gemeinde, Weitermachen oder
Ruhenlassen. Wenn keine Aussage komme, ruhe der Plan.
Vom Gemeinderat wurde in der Sitzung nichts dazu
beschlossen.
8 Antrag der Grünen vom 12.10.2021; Vorstellung
Hochwasserschutz Gesamtgemeinde durch Ing.-Büro Dieppold & Gerold
Herr Huber vom Ingenieurbüro Dippold & Gerold stellte
ausführlich alle seit 2004 durchgeführten Hochwassermaßnahmen anhand von Karten
vor. Nach dem Hochwasserereignis 2002 folgten Planungen 2004 und Baumaßnahmen
in den Jahren 2005, 2006, 2008, 2010/11, 2013, 2014/15 und 2018/19. Die
Maßnahmen sind in die Abschnitte A bis K gegliedert, jeweils noch mit vielen
Losen (Teilmaßnahmen). In Abschnitt B gibt es noch ausstehende Lose, für Abschnitt
H gibt’s keine Planungen.
Beim Abschnitt K sei die Planfeststellung durch. Bei allen
Becken habe man die Standsicherheit der Dämme vom WWA aus erhöhen müssen.
2022-2024 soll Abschnitt K fertiggestellt werden, dazu
müssen auch bei anderen Abschnitten noch einige Maßnahmen vollzogen werden.
Nach kurzer Diskussion beschloss der Gemeinderat mit 16:8,
dass der Antrag der Grünen damit erledigt sei.
9 Antrag vom 04.06.2022 auf Nachprüfung des Beschlusses
des Bauausschusses vom 31.05.2022, TOP 6 durch die BA-Mitglieder Noisternig,
Steingraber, Hebensteiner, Meixner
Es geht um ein schmales Grundstück zwischen den
Industrieanlagen von Neenah-Gessner und Gore. Der Bauausschuss hatte am
11.01.2022 einen Antrag auf Vorbescheid zum Neubau eines Einfamilienhauses mit
Büro an der Stelle einstimmig abgelehnt. In der Bauausschusssitzung vom
31.05.2022 wurde dann dem abgeänderten Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung
eines Gewerbegebäudes mit Betriebsleiterwohnung knapp zugestimmt. Daraufhin
stellten die Christiane Noisternig, Lisa Steingraber, Andreas Hebensteiner und
Georg Meixner den Antrag, diesen Beschluss durch den Gemeinderat zu überprüfen.
Das ist zulässig und der Gemeinderat kann auch diesen Beschluss revidieren.
Verwaltung und Bürgermeister empfahlen, die Voranfrage
abzulehnen. Christiane Noisternig plädierte ebenfalls dafür, in so einer Lage zwischen
zwei Gewerbegebieten keine Wohnbebauung zuzulassen. Das gäbe für die
Gewerbebetriebe irgendwann Ärger.
Bauamtsleiter Weber wies außerdem darauf hin, bei Zustimmung
habe die Gemeinde keine Handhabung mehr. Andernfalls bekomme man die Anfrage
wieder, falls das Landratsamt zustimmt. Dann könne man nochmal reagieren.
Nach kurzer Diskussion stellte Sissi Spielmann Antrag auf
Abstimmung, dem mit 23:1 zugestimmt wurde. Danach lehnte der Gemeinderat den Antrag
auf Vorbescheid mit 20:4 ab.
10 Anpassung der Friedhofsgebühren - Friedhofskalkulation
2021 – 2024
Da der gemeindliche Friedhof überwiegend kostendeckend
betrieben werden muss und die Belegung weit hinter den Erwartungen liegt, ist
eine starke Gebührenerhöhung nötig. Der Hauptausschuss hatte sich für Gebühren
um 60% niedriger als berechnet ausgesprochen. Nach kurzer Diskussion stimmte
man dem Vorschlag zu und beschloss die entsprechende Änderungssatzung mit 17:7.
11 Genehmigung des Ferienprogrammes
Der Hauptausschuss hatte einstimmig für die Genehmigung gestimmt. So
beschloss man ebenfalls einstimmig, dass bis auf Widerruf das Ferienprogramm in
gewohnter Weise organisiert, durchgeführt und finanziert werden soll.
12 Antrag Pro Bürger Fraktion vom 18.06.2022 an GR und SchulV-
G: Keine Beschlussfassung mit Planungsvergaben und hinsichtlich Fahrplan mit
offenen Fragen und Punkten- Gemeinsame Beschlussfassung GR und SchulV-G
Franz Bergmüller erläuterte seinen Antrag und schlug
gemeinsame Sitzungen der Schulausschüsse und des Gemeinderats vor. Das Projekt
Grundschulneubau sei zu groß und bedeutend für alleinige Entscheidungen des
Schulausschusses.
Bernhard Neumaier stimmte ihm zu und erläuterte, dies habe
man beim KUS schon so gehandhabt.
Frau Bertozzi erklärte, der Gemeinderat müsse dann immer
zuerst abstimmen. Die Vertreter des Gemeinderats im Schulausschuss müssten
danach so abstimmen, wie der Gemeinderat zuvor.
Gemeinsame Sitzungen mit den Schulausschüssen zum
Grundschulneubau mit getrennten Abstimmungen wurden dann einstimmig beschlossen.
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