Samstag, 5. Dezember 2020

Büchereierweiterung

Hintergrund

"Vorstellung der aktualisierten Planung für den Dorfplatz durch das Architekturbüro" hieß der erste Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung vom 26.11.2020. Vor dem Bericht über die Diskussionen zu den neuen Plänen zum Verständnis kurz zu den Hintergründen.

In der Sitzung am 26.05.2020 war ja beschlossen worden im neuen Gebäude am Dorfplatz die vhs einzuquartieren. Im Vorfeld war davon die Rede gewesen, dass das Gebäude etwas niedriger werden würde. Damit würde es im Gebäude - auch nicht im Dachgeschoss - keine ausreichend hohe Räume als Bewegungsräume für die vhs geben.

Am 10.11.2020 wurden im Bauausschuss die Pläne für ein neues Kita-Gebäude am Bucklberg vorgestellt. (Wo jetzt die Kindergarten-Container stehen.) Im Obergeschoss dieses Gebäudes sollen die benötigten Bewegungsräume entstehen, nutzbar für vhs und Kita.

Die neuen Pläne

Die Vorstellung der neuen Vorentwürfe erfolgte durch Geschäftsführer Gerhard Eckl von H2M Architekten München. Es geht um eine Büchereierweiterung, einen Neubau und die Platzgestaltung erläuterte Herr Eckl. Er nannte einige Details, wie einen überbauten Durchgang von der Staatsstraße zum Dorfplatz bei der Büchereierweiterung. In der jetzigen Bücherei werde die alte Gebäudestruktur durch Entfernung des Treppenhauses wiederhergestellt, der Zugang vom Dorfplatz erfolge über die neue Erweiterung.

Das Gebäude soll nun dreistöckig werden, unten mit Cafe und Kinderraum, im ersten Stock zwei vhs-Räume mit flexibler Trennwand und im obersten Stock großzügige Büros.

Diskussion

Franz Bergmüller eröffnete die Diskussion und gab zu Bedenken, dass das Café sehr klein sei, da werde man keinen Pächter finden.

Die genaue Nutzung müsse sich der Projektausschuss anschaun. Er kritisierte die großen Büros und die Ausnutzung des Saales. Er warnte vor den Folgelasten und meinte, der Auszug der vhs aus der Schule sei OK, aber die Nutzungen müsse man genau prüfen.

Zum Schluss plädierte er noch vehement, das neue Gebäude müsse an die gemeindliche Nahwärmeversorgung angeschlossen werden.

Bürgermeister Schaberl stellte klar, das könnten Büros für vhs, Bücherei und Musikschule werden. Es werde keine Raummehrungen für die vhs geben. Diese würde Räume hier und über dem neuen Kindergarten am Bucklberg erhalten.

Bernhard Neumaier lobte die Entwürfe als gute Diskussionsgrundlage. Der in zwei Räume teilbare Saal im ersten Stock sei gut, die vielen sehr hohen Büros weniger.

Die Bewegungsräume für die vhs habe man hier wegen zu geringer Raumhöhen nicht vorgesehen. Jetzt sei die Höhe doch da. Man müsse nun überlegen, Alles für die vhs am Dorfplatz zusammenzufassen. Man solle alle Kursangebot in dem Gebäude bündeln. Die Büros müssten anders möglich sein. Er schloss ebenfalls mit dem Appell, das Gebäude an die Nahwärmeversorgung anzuschließen.

Christiane Noisternig meinte, es sei dort eine fast 100% vhs-Nutzung. Man solle doch dann versuchen, keine Mischnutzung zu bekommen, ein vhs Gebäude zu schaffen.

Dazu bemängelte sie große ungenutzte Flächen in den Treppenhaus- und Gangbereichen. Auch der  Kinderraum neben dem Café unten sei sehr groß. Einzelheiten müsse nun der Projektausschuss diskutieren. Die Bewegungsräume müssten ins Dachgeschoss.

Dazu forderte sie noch, auf Barrierefreiheit zwischen den Gebäudeteilen zu achten und den Anschluss an die Nahwärmeversorgung! Als Kritik brachte sie noch, dass die verschieden breiten Fenster die Fassade zu unruhig machen.

Elisabeth Spielmann erklärte, sie würde weiterhin den Vorschlag von Josef Kammerloher (siehe Beitrag vom 02.02.2020) befürworten. Es werde ein Raummanagement benötigt und es müssten multifunktionale Räume gebaut werden. Sie könne dem nicht zustimmen.

Thomas Henties fand die Planungen nicht gut. Der Spielplatz werde abgewertet, und es gäbe schon genug Gastro. Ihm fehle die Beteiligung der Bevölkerung und auch die Nutzer seien nicht einbezogen worden. Man solle das Projekt ins ISEK aufnehmen mit entsprechender Bürgerbeteiligung. Auch habe der Projektausschuss erst einmal getagt und wurde nur informiert.

Bürgermeister Schaberl erwiderte, die Arbeit des Projektausschusses fange jetzt erst an. Es gibt bestehende Beschlüsse des Gemeinderats. Mit den Betroffenen sei übrigens alles besprochen worden.

Heinz Oesterle erläuterte, es gäbe einige Grundsatzbeschlüsse und alles sei sehr oft und ausgiebig diskutiert worden. Es werden nun Schulräume frei und das werde ein vhs-Gebäude. Weiter so.

Michael Günzl bekräftigte, ein Nahwärme-Anschluss wäre sehr schön. Es gäbe aber genug Cafes, die nicht funktionierten. Man solle stattdessen eine Küche für die vhs vorsehen, ähnlich wie im Boschenhaus in Vagen.

Christiane Noisternig bremste, man solle sich doch auf die Beschlüsse konzentrieren. Das Cafe müsste doch in Verbindung mit dem Spielplatz funktionieren, noch dazu mit der Bücherei und der vhs daneben.

Josef Hupfauer lobte, die Außenansicht ergänze das Dorfplatzensemble. Es fehlten aber die Dachüberstände. Bei allen Nachbargebäuden gäbe es solche.

Zur Nutzung meinte er, das Cafe sei gut, vhs und Bücherei würden aufgewertet. Das ganze Ensemble sei höchster Standard. Kann man sich das leisten? Und es gäbe doch schon den Büchereisaal. Warum zwei Sääle?

Bürgermeister Schaberl erklärte, der zweite Saal sind zwei Räume für die vhs.

Anton Kammerloher bemängelte, die Büros oben gehen so nicht. Es seien sehr große und sehr hohe Büros. Das Stockwerk müsse man anders nutzen. Und dann gäbe es da oben zwei Besprechungsräume! Das wäre ein wunderbarer Veranstaltungsraum.

Dr. Werner Kienle forderte, unbedingt das Cafe zu verwirklichen, zur Belebung des Dorfplatzes für Eltern, Kinder und ältere Mitbürger. Die Kinder sollten im Erdgeschoss nicht in einen abgeschlossenen Raum sein. Man solle bei den Räumen eine Verbindung von Eltern und Kindern schaffen, eine Stätte der Begegnung. Auch die Freifläche für das Café lobte Dr. Kienle.

Bürgermeister Schaberl stellte fest, es gäbe kein direktes Café. Der Burgerladen verkaufe deshalb Unmengen von Kuchen. Ein richtiges Cafe mit Kuchen gibt’s nicht.

Martin Oswald kritisierte, der Saal in der Büchereierweiterung sei für Theater einfach zu klein. Auch das Cafe sei sehr klein. Man könne das ausprobieren und wenn es nicht funtioniert, wird eben die vhs-Küche daraus. Das Vorhaben müsse nun in den Projektausschuss, da es noch großen Diskussionsbedarf gäbe.

Bürgermeister Schaberl schloss, man solle jetzt keinen Beschluss fassen. Es solle mit den Vorschlägen in die weiteren Planungen und in den Projektausschuss gehen. Dieses Vorgehen wurde mit einer Gegenstimme beschlossen.

Gerhard Eckl von H2M Architekten bedankte sich für den Input und die sehr ausführliche Diskussion mit vielen Vorschlägen. Er nannte das etwas erstaunt unüblich, zeigte sich davon aber eher angetan.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen