Vorstellung der Prognose
zu elektromagnetischen Immissionen von bestehenden
Mobilfunkstandorten durch das Büro anbus analythik
Wie schon im Bericht zur Gemeinderatssitzung vom 19.05.2015 erwähnt, wurde ein Gutachten zu den Mobilfunkanlagen im Gemeindegebiet präsentiert.
Hr. Münzenberg von der anbus analytik GmbH stellte zuerst kurz seine Firma vor. Er erklärte dann, eine Spezialität sei es von Ihnen, vor dem Aufstellen von Mobilfunk-Masten zu simulieren, wie die Strahlungssituation sein wird. In der Gemeinde Feldkirchen-Westerham sei es wegen des großen Gebietes sinnvoll gewesen, erst einmal über eine Simulation zu prüfen, wie die Situation aktuell ist. Im Anschluss könne man vielleicht an bestimmten Punkten noch messen.
Hr. Münzenberg von der anbus analytik GmbH stellte zuerst kurz seine Firma vor. Er erklärte dann, eine Spezialität sei es von Ihnen, vor dem Aufstellen von Mobilfunk-Masten zu simulieren, wie die Strahlungssituation sein wird. In der Gemeinde Feldkirchen-Westerham sei es wegen des großen Gebietes sinnvoll gewesen, erst einmal über eine Simulation zu prüfen, wie die Situation aktuell ist. Im Anschluss könne man vielleicht an bestimmten Punkten noch messen.
Das Problem beim Mobilfunk sei, dass die Immissionen sehr unterschiedlich sind. Einen Fernsehsender kann man
vergleichen mit einer Glühbirne. Diese strahlt ganz gleichmäßig ab
in alle Richtungen. Die Strahlung nimmt in alle Richtungen
gleichmäßig ab und ist damit gut berechenbar.
Der Mobilfunk dagegen hat
Richtfunk-Charakter. Da kommt es einmal auf die Richtung an und zum
anderen auch noch auf die Antennenneigung.
Bei Anlagen auf Dächern ist also der Standpunkt einer Person entscheidend dafür, wie stark die
Strahlung ist.
Person (1)
links unten bekommt am wenigsten Strahlung ab und Person (3) im 2. Stock des
Nachbargebäudes mehr als Person (2) unten Mitte. (Bild der Grafik von Hr.
Münzenberg nachempfunden)
Rein über die
Entfernung zu einem Masten ist also keine Einschätzung möglich.
Ebenso lässt sich optisch nichts sagen. Wenn viele Antennen hoch
oben montiert sind, strahlen die vielleicht viel weniger als kleine weiter unten.
Für das Gutachten wurden
alle Sendestationen im Gemeindebereich erfasst, nämlich:
- Münchnerstraße
- Aiblingerstaße
- Müllerland
- TETRA und Mobilanlage bei Ötz im Wald
- Kleinhöhenrain Ortsmitte
Hr. Münzenberg legte dann
eine Karte mit Immissionsprognosen mit den Hauptabstrahlrichtungen
auf, erstellt nach den Angaben der Betreiber. Er erläuterte, dass
die Abstände der Masten zueinander vergleichsweise hoch seien, und die
Bestrahlung sehr eng um die jeweiligen Standorte. Ganz Kleinhöhenrain
ist gut bestrahlt. Die Antennen sind dort stark nach unten geneigt.
Das ist seiner Meinung nach zwar sinnlos, aber deshalb ergibt sich
eine hohe Intensität in der Nähe mit höchsten Emissionen, bis in den
Bereich von 10% des Grenzwertes.
Der TETRA-Standort in Ötz trägt
von der Höhe der Strahlung her nichts bei, er ist so gesehen
vernachlässigbar.
Sein Fazit:
- Es sind relativ wenige Stationen.
- Immissionen sind in der Nähe hoch wegen niedriger Senderhöhe und gehen mit steigender Entfernung stark runter.
- Der bestehende TETRA-Funk ist zu vernachlässigen.
- Höchste Strahlung in der Münchnerstraße und vor allem in Kleinhöhenrain in 6 m Höhe über dem Boden, also Schlafzimmerhöhe.
Sollte man Messungen
machen? Dazu sei zuerst zu klären, mit welcher Fragestellung? An
sensiblen Standorten, etwa Kindergärten oder Schulen? Da bestehe aber
von der Lage her in der Gemeinde kein Problem. Dies sähe man
deutlich in der Simulation.
Messungen machten höchstens
Sinn im direkten Umfeld. Dort bestünden höchste Immissionen und Messungen würden zeigen, wie hoch diesee tatsächlich sind. Das wäre die sinnvollste
Möglichkeit, sonst zeige die Simulations-Karte
alles recht gut.
Diskussion:
Die Dikussion wurde von
Bernhard Neumaier eröffnet, der nochmal auf das wichtige Ergebnis der sehr niedrigen Intensität des TETRA-Funk hinwies. Außerdem zeigte er sich besorgt wegen der
hohen Emissionen in Kleinhöhenrain und fragte nach
Einwirkungsmöglichkeiten auf den Betreiber.
Hr. Münzenberg antwortete,
dass es nur sehr geringe Möglichkeiten gäbe, auf die Betreiber
Einfluss zu nehmen.
In reger Diskussion mit verschiedenen Gemeinderäten stellte Hr. Münzenberg klar, dass die Mobilfunkbetreiber bei Einhaltung der Grenzwerte völlig frei seien. Kontraproduktiv sei es von Gemeinden als politisches Signal zu beschließen, kein Mobilfunkmast auf kommunalen Gebäuden. Damit beraube man sich der Möglichkeit eventuell einen besseren Standort anbieten zu können, wenn ein Mast an einem neuralgischen Punkt geplant sei. Außerdem bekomme man als Vermieter viel mehr Informationen.
In Kleinhöhenrain würden
wohl 10 % des Grenzwertes erreicht, was relativ hoch sei. Die Stadt
München lasse bei jedem neuen Standort eine Emissionsprognose
erstellen. Wenn Werte über 10% des Grenzwertes aufträten, dann werde
gemessen. Das sei ein lokaler Münchner Standard. Letztlich ist eine
Schädlichkeitsgrenze nicht bestimmbar, das sei nach wie vor ein
offener Streit.
Dazu erklärte Hr. Münzenberg noch weitere Fakten zum Thema. Von der Leistung her ist Fernsehen sehr viel stärker als Mobilfunk. Das stellen die Mobilfunkbetreiber bei Diskussionen gern heraus. Aber Mobilfunk sei eben Richtfunk, daher komme eine viel höhere Leistung an. Wenn man Mobilfunk wie oben schon mit einer 60-Watt Glühbirne vergleicht, dann hat TETRA 2 Watt. Und dazu kommt noch, dass TETRA keinen Richtcharakter hat!
Josef Kammerloher führte dann noch an, da gäbe es aber noch einen TETRA-Funk in der Gemeinde. Das Leizachwerk sei über einen starken TETRA-Sender mit der Zentrale in München verbunden. Das sind über 40 km Entfernung!
Hr. Münzenberg antwortete, das ist sicher Richtfunk und damit absolut vernachlässigbar.
Am Ende forderte Bürgermeister Schweiger alle Räte auf, das Thema gut zu überdenken, da in einer der nächsten Sitzungen ein Antrag für einen Mobilfunkmast kommen werde. Dann bedankte er sich abschließend bei Hr. Münzenberg für die aufschlussreichen Ergebnisse und die interessanten Informationen.
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