Immer wieder werden vom Architekturbüro
Schleburg dem Gemeinderat schwer nachvollziehbare Kostenaufstellungen
präsentiert. D.h. durch dauerndes Verschieben von Kostenanteilen
zwischen verschiedenen Positionen ist die Kostenentwicklung jeweils schwer
abschätzbar.
Bei der Zahlenpräsentation durch
einen Mitarbeiter des Architekturbüros in der letzten GR-Sitzung verlangte zuerst Theo Biller
eine transparente Kostenfortschreibung, bevor Bernhard Neumeier
ebenfalls nachhakte.
Doch dann! Auftritt Architekt
Schleburg. Noch zweimal schnell den Kaugummi gekaut, die wallende
weiße Mähnen nach hinten geworfen und schon legt er los. In breitem
Bayrisch, witzig, spritzig und kurzweilig, immer wieder von hohem
Unterhaltungswert. Eingestreute Sprüche wie „Wir sind zwar ein
bisschen blöd, so blöd aber auch wieder nicht.“ lockern den
Vortrag immer wieder auf.
Quintessenz seiner Ausführungen: Die
Kostenentwicklung schaut ganz gut aus, ist aber teilweise schwer
abschätzbar und Leistungsverzeichnisse ändern sich nun mal in der
Planung.
Bernhard Neumeier bohrte mehrmals mit
präzisen Fragen nach, aber mit manchem lockeren Spruch windet sich
der Architekt immer wieder raus.
Da ist's ja leichter einen Pudding an die Wand zu nageln.
Da ist's ja leichter einen Pudding an die Wand zu nageln.
Allerdings ist Schleburg mitnichten
ein inhaltsloser Schwätzer, sondern brachte als renommierter Architekt natürlich
auch viele Informationen.
Zum Bau erklärte er, der Zeitplan sei nun nach anfänglichen Schwierigkeiten mit Hilfe des milden Winters wieder in Ordnung. Anfangs habe es ja durchaus Verzögerungen gegeben, wobei ihnen der Auftraggeber (sprich der Bürgermeister) wiederholt empfindlich auf die Zehen gestiegen sei.
Der Altbau sei nach nun 6-7 Monaten in gleicher Qualität hergestellt wie der Neubau - von der Bausubstanz, Dämmung und Raumaufteilung her. Gleichzeitig habe man ja die historische Substanz erhalten. Diese erfolgreiche Wiederherstellung sei die eindeutige Bestätigung, dass die damalige Entscheidung, nicht abzureißen, richtig gewesen sei.
Danach ließ er sich ausführlich über den schönen Innenhof aus. Man müsse sich für dessen Gestaltung jetzt überlegen, ob Feste, Konzerte oder ähnliches dort stattfinden sollen.
Klimatisierung im Sommer
Dann kam noch die leidige Sache mit der Klimatisierung der Räume im Sommer. Dies soll ja mit Hilfe von Grundwasser erfolgen. Eine erste Bohrung in einer Ecke des Grundstücks vor einem Jahr ergab eine ausreichende Wassermenge für diesen Zweck. Jetzt, vor Kurzem war plötzlich gar kein Wasser mehr an dieser Stelle.
„Zum Glück gibt’s da schlaue Leute, die sehen aus so einem Bohrkern, in welcher Richtung man weiter suchen muss.“ erklärte Architekt Schleburg.
So wurde dann auf der anderen Seite des Grundstücks doch noch Wasser in ausreichender Menge und Qualität gefunden - mit niedrigem Eisen- und Mangangehalt, so dass es nicht zur Verockerung kommt.
Bernhard Neumeier: „Aha. Das war ja dann eigentlich...“.
Architekt Schleburg: „...ganz großes Glück! Ja, da hab'ma wirklich Glück g'habt.“
Bernhard Neumeier bemängelte noch: „Und das fällt dann auf, wenn der Bau schon so weit fortgeschritten ist?“
Und darauf hatte dann nicht mal mehr Schleburg was zu sagen.
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