Unter dem Tagesordnungspunkt "Planvorstellung der Nahwärmeversorgung Strang Salzstr.- Seniorenheim etc. und Vergabe des 1 Trassenabschnitts" wurde in der letzten GR-Sitzung von einem Ingenieur vom Ingenieurbüro Dippold & Gerold das Nahwärmeprojekt in Feldkirchen vorgestellt.
Es ging um die ersten größeren
Schritte zum Aufbau einer Nahwärmeversorgung in Feldkirchen, konkret
um den Anschluss einiger Abnehmer an die Hackschnitzelheizung der
WeberKlier Bioenergie GmbH in der Salzstraße.
Die Gemeinde wird das Netz bauen, die
Wärme einkaufen (oder zukünftig zum Teil auch selbst produzieren)
und an die Abnehmer weiterverkaufen.
Aktuelles Projekt
In den nächsten Monaten soll nun eine Leitungstrasse von der Salzstraße zum Rathaus und zur Raiffeisenbank
gebaut werden, im Anschluss eine Trasse von der Salzstraße zum neuen
Seniorenheim auf dem Mareisgelände.
Laut Dippold & Gerold komme das Vorhaben gut voran. Die
Gestattungsanträge für das Graben durch die Staatsstraße und
Kreisstraße Kr RO 2 seien gestellt, bis Oktober werde der erste Strang
zum Rathaus fertig, und bis Dezember nach ursprünglicher Planung der
zweite zur Raiffeisenbank. Die Raiffeisenbank hat allerdings den
Termin auf 01.04.2015 gesetzt, daher würde es sich anbieten den
Dezembertermin auch aus Kostengründen zu strecken.
Die Trasse zum Seniorenheim wird zur
alten Post führen, wo eine zentrale Verteilstelle errichtet werden
soll. Es sollen Doppel- und teils Dreifachleitungen gebaut werden
(jeweils zwei Rohre, ein Zu- und ein Abfluss), um die Kreis- und
Staatsstraße bei weiterem Netzausbau nicht nochmal öffnen zu müssen. Das sei erst
einmal teurer, aber zukunftssicher, da das Nahwärmenetz ja wachsen
soll.
Insgesamt werden für den derzeit
geplanten Ausbau 430 lfm Leitung verlegt. Die Heizung der WeberKlier
GmbH kann maximal 450 kW Leistung liefern. Der mögliche Maximalbedarf
ist allerdings 475 kW in Spitzen, d.h. bei längeren Perioden im
Winter mit sehr großer Kälte. Im Rathaus bleibt daher die alte
Heizung für solche seltenen Lastspitzen erhalten.
Da das Nahwärmenetz weiter wachsen
soll, muss auch eine Lösung gefunden werden für weiteren Bedarf.
Hierzu wäre die Anschaffung eines mobilen Gerätes zum Überbrücken
möglich. Man sollte ja nur so viel Kapazitäten vorhalten, wie man
verkaufen kann. Daher besteht die Idee, eine mobile Anlage zu
erwerben, wenn zukünftig neue Abnehmer dazukommen, etwa der Pfarrkindergarten
Der Gesamtpreis des derzeit geplanten Projekts beläuft
sich auf 668.000 € davon 618.000 € für die Gemeinde, 50.000 €
für die Anlieger.
Diskussion
Es kam der Einwand, dass die
Rathausheizung doch auch irgendwann zu erneuern sei, solle man das
dann machen?
Der Ingenieur erläuterte, dass die Rathausheizung zukünftig auch für andere Spitzenlastzwecke verwendet werden könne.
Der Ingenieur erläuterte, dass die Rathausheizung zukünftig auch für andere Spitzenlastzwecke verwendet werden könne.
Bernhard Neumeier erklärte daraufhin,
dass man sich ja am Beginn des Aufbaus der Nahwärmeversorgung
befinde. Eine mobile Anlage sei daher durchaus sinnvoll. Beim Aufbau
werde es sicherlich immer wieder zu Überbrückungssituationen
kommen.
Die bestehende Heizung im Rathaus sei
immer schon als Spitzenlastkessel diskutiert worden.
Der Aufbau würde nun Stück für Stück erfolgen, und es nötig machen immer wieder neu zu überlegen, wie es weitergeht. Er sehe es daher auch als absolut richtig, dass die Leitungen größer ausgelegt werden. Wenn man beim aktuellen Stand stehenbleibe, hätte man erst gar nicht anfangen brauchen.
Der Aufbau würde nun Stück für Stück erfolgen, und es nötig machen immer wieder neu zu überlegen, wie es weitergeht. Er sehe es daher auch als absolut richtig, dass die Leitungen größer ausgelegt werden. Wenn man beim aktuellen Stand stehenbleibe, hätte man erst gar nicht anfangen brauchen.
Franz Bergmüller erinnerte daran, dass
die Hackschnitzelanlage im alten Altersheim größer ausgelegt worden
sei, wegen dem damals an der Ollingerstraße geplanten
Feuerwehrhaus. Der Kauf einer mobilen Anlage sei vor einiger Zeit nur wegen eines
kurzfristigen Projektes geplant gewesen. Nun solle man jeweils länger
vorausplanen und vor allem mit Hackschnitzel weitermachen. Das sei
schließlich regenerative Energie. Also solle doch die bestehende
Anlage am alten Altenheim erweitert beziehungsweise die bestehenden
Kapazitäten abgeschöpft werden.
Der Bürgermeister pflichtete ihm bei
und erläuterte, dass man sich bei der ursprünglichen Planung auf
dezentrale Anlagen geeinigt habe. Eine zentrale Nahwärmeversorgung
etwa am Klärwerk mache keinen Sinn.
Georg Schnitzenbaumer wandte ein, das
ganze Projekt sei schon sehr teuer. Die Kosten seien je Meter etwa
1.500 €. Andere Netze würden nicht einmal die Hälfte kosten.
Daher sei ein schneller Ausbau nötig, um Wärme zu verkaufen.
"Das jetzt amortisiert sich niemals, da können wir alle noch so alt werden. Dafür braucht man kein Rechenkünstler sein."
"Das jetzt amortisiert sich niemals, da können wir alle noch so alt werden. Dafür braucht man kein Rechenkünstler sein."
Gemeinderatsbeschluss
Zur Vergabe des ersten Bauabschnittes
erläuterte dann der Leiter der Bauverwaltung Hermann Weber, es seien 12 Anbieter angerufen worden, von
denen drei fristgerechte Angebote abgegeben hätten. Das höchste wäre 115.000 € gewesen, und
die billigste Firma aus Au in der Hallertau habe sich mit 109.000
€ beworben. Berechnet worden seien 95.000 €.
Das Angebot der Firma aus der Hallertau
wurde daraufhin vom Gemeinderat einstimmig mit 24:0 angenommen.
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