Hochwasserschutz und Städtebau am Feldkirchener Bach – Entscheidung für Variante 1
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Feldkirchner Bach am Kindergarten |
In der Augustsitzung beschäftigte sich der Gemeinderat Feldkirchen-Westerham erneut intensiv mit dem Thema Hochwasserschutz am Feldkirchener Bach – diesmal im Bereich zwischen der Staatsstraße 2078 und der Einmündung in den Kellerbach. Dabei ging es konkret um die Auswahl einer städtebaulichen Variante, die anschließend in die Entwurfsplanung überführt werden soll. Die Absicht: technisch notwendige Hochwasserschutzmaßnahmen mit städtebaulicher Aufwertung zu verbinden.
Bereits im April hatte Frau Rube vom Planungsbüro USP das
umfassende Konzept für den gesamten Bachabschnitt vom Kreisverkehr an der
Glonner Straße bis zur Kellerbachmündung vorgestellt. Nun sollte es konkret um
den Abschnitt zwischen der Staatsstraße und dem Kellerbach gehen („Abschnitt
B“, Maßnahmen 5–9). Der Bereich entlang der Glonner Straße wird zu einem
späteren Zeitpunkt gesondert behandelt. Vor der Sitzung fand eine Ortsbegehung
mit Verwaltungsmitarbeiter Hermann Weber und dem Gemeinderat statt.
Drei Varianten zur Auswahl
Die technische Standardlösung (reine Betonmauer mit
Baumfällungen) wurde bereits mit rund 1,7 Mio. Euro geschätzt. Nun lagen
drei Alternativvarianten mit städtebaulicher Aufwertung vor. Alle
Varianten sehen Natursteinmauern, Erlebbarkeit des Baches, Retentionsflächen
und Dammbalkensysteme vor. Sie unterscheiden sich insbesondere im Umgang mit
den bestehenden Bäumen, der Verkehrsführung und der Gestaltung
der Parkplätze entlang der Salzstraße.
- Variante
1: Kompromisslösung mit Erhalt der Verkehrsführung, Ausbau der
Parkplätze, geringerer Flächenbedarf – jedoch müssen drei Bäume gefällt
werden. Favorit der Verwaltung und des Bürgermeisters.
- Variante
2: Bach wird verbreitert, Parkplätze weichen auf die Straße, die Salzstraße
würde einspurig, die Bäume bleiben erhalten. GR Henties sprach
sich für diese Variante aus – aus Gründen der Entsiegelung, Sicherheit am
Kindergarten und Aufenthaltsqualität.
- Variante
3: Ähnlich wie Variante 1, aber leicht andere Mauerführung.
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Bäume und Parkplätze rechts wurden diskutiert |
Kontroverse Diskussion im Gemeinderat
- Bürgermeister
Zistl sprach sich für Variante 1 aus: Besser als die rein
technische Lösung, realistisch, funktional und optisch ansprechend.
- Thomas Henties und Carolin Günzl plädierten für Variante 2
mit Verweis auf mehr Aufenthaltsqualität, Sicherheit, Klimaanpassung und
ISEK-Ziele.
- Christiane
Noisternig, Bernhard Neumaier und weitere betonten die praktischen
Erfordernisse für Verkehr, Kindergarten und Gewerbe und hielten die
Einspurigkeit für problematisch.
- Vinzenz
Schaberl schlug einen Mittelweg vor: alle Bäume fällen, aber
anschließend sinnvoll nachpflanzen – die bestehenden seien ohnehin kaum zu
retten.
Ergebnis der Abstimmungen:
- Variante
1: 16 Ja / 6 Nein → beschlossen
- Variante
2: 6 Ja / 16 Nein
- Variante
3: 5 Ja / 17 Nein
Zugleich wurde einstimmig beschlossen, die Entwurfsplanung (Leistungsphase 3) für Variante 1 durchzuführen und diese mit der ursprünglichen technischen Planung zu vergleichen. Fördermöglichkeiten über Wasserwirtschaftsamt und Städtebauförderung sollen dabei bestmöglich ausgeschöpft werden. Der Vorschlag von Vinzenz Schaberl, in der weiteren Planung auch eine vollständige Fällung mit gezielter Neupflanzung zu prüfen, wurde ins Protokoll aufgenommen.
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